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Neues Personal an der Spitze Telekom baut Vorstand um

Drei Wochen nach dem Amtsantritt von Telekom-Vorstandschef Ren Obermann wird nun auch der Rest der Führungsriege neu zusammengesetzt. Die Telekom-Vorstandsmitglieder Walter Raizner und Heinz Klinkhammer geben ihre Posten auf.

Der 60 Jahre alte Personalvorstand Klinkhammer verlasse den Konzern zum Jahresende aus persönlichen Gründen, teilte die Telekom mit. Der Chef der Festnetzsparte T-Com, Walter Raizner, habe den Aufsichtsrat gebeten, ihn von seinen Aufgaben zu entbinden. Er werde dem Unternehmen aber bis zu seinem Ausscheiden weiter zur Verfügung stehen.

Wie bereits erwartet holt Obermann zwei Vertraute aus seiner Zeit in der Mobilfunksparte in den Konzernvorstand. Mobile-Manager Timotheus Höttges löse T-Com-Chef Walter Raizner ab, teilte die Telekom nach der Aufsichtsratssitzung mit. Für die Mobilfunksparte sei künftig der bisherige T-Mobile-Technikchef Hamid Akhavan verantwortlich. Akhavan übernimmt damit die Nachfolge von Obermann, der in den vergangenen vier Jahren T-Mobile führte.

Sparten werden stärker verzahnt

Höttges und Akhavan sollen im Vorstand auch für konzernübergreifende Aufgaben zuständig sein. Höttges verantwortet den Angaben zufolge zugleich Vertrieb und Kundendienst in Deutschland. Akhavan übernehme die Bereiche Produktentwicklung und -innovation. Die Telekom hatte nach Ansicht von Beobachtern bisher unter einer mangelnden Zusammenarbeit der einzelnen Sparten gelitten.

Keinen dauerhaften Nachfolger fand der Aufsichtsrat für den scheidenden Personalvorstand Heinz Klinkhammer. Das Ressort wird Finanzchef Karl-Gerhard Eick vorerst kommissarisch übernehmen. Die zunächst als mögliche Personalchefin gehandelte Telekom-Managerin Regine Büttner habe ihre Kandidatur zurückgezogen, hieß es. Büttners Kandidatur war im Vorfeld umstritten. Kritiker befürchteten einen Interessenkonflikt. Ihr Ehemann Rolf Büttner wacht im Aufsichtsrat der Deutschen Post über die Arbeit von Postchef Klaus Zumwinkel, der wiederum im Nebenamt Aufsichtsratsvorsitzender der Telekom ist. Rolf Büttner ist zudem Vizechef des Post-Aufsichtsgremiums und Bundesvorstandsmitglied der Gewerkschaft Verdi.

Der Vertrag von Finanzchef Eick wurde um weitere fünf Jahre verlängert. Der langjährige Finanzvorstand gilt als wichtiger Garant für die Stabilität im Vorstand von Europas größtem Telekomkonzern. Weiterhin im Vorstand vertreten bleibt zudem Lothar Pauly, der für T- Systems zuständig ist.

Noch keine Strategie-Details

Dem Aufsichtsrat präsentierte Obermann neben dem Vorstandsumbau nur Eckpunkte seiner Strategie. Bis zum Frühjahr will der Manager die "langfristige Strategie der Deutschen Telekom weiterentwickeln". Eine Verschmelzung von T-Com und T-Mobile soll es nach Angaben aus Konzernkreisen aber nicht geben. Eine Fusion der beiden Bereiche würde die Handlungsfähigkeit blockieren, was bei dem harten Wettbewerbsumfeld in Deutschland fatale Folgen haben könnte, hieß es in Unternehmenskreisen.

Obermann hatte am 13. November den Vorstandsvorsitz von Ricke übernommen, der auf Druck der Bundesregierung und des Finanzinvestors Blackstone zurückgetreten war. Die Großaktionäre versprechen sich von dem Wechsel an der Konzernspitze Impulse für den seit Monaten stockenden Aktienkurs.

Quelle: ntv.de

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