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Verhärtete Fronten Telekom droht ver.di

Die Deutsche Telekom erhöht im Streit mit der Gewerkschaft ver.di um die Ausgliederung von bis zu 50.000 Mitarbeitern in konzerneigene Gesellschaften den Druck. Sollte kein Kompromiss mit ver.di gefunden werden, erwäge die Telekom notfalls auch, Teile der Gesellschaften zu verkaufen, sagte der kommissarische Telekom-Personalvorstand Karl-Gerhard Eick am Dienstag auf einer Pressekonferenz.

Für die geplante Gründung der so genannten T-Service-Gesellschaften habe das Management die Genehmigung des Aufsichtsrats. "Wir bleiben beim 1. Juli, dazu brauchen wir die Unterstützung des Sozialpartners nicht", bekräftige Eick.

Die Große Tarifkommission von ver.di rief die Verhandlungsdelegation zu Vorbereitungen für die Urabstimmung auf. Zugleich wurde die Telekom ultimativ aufgefordert, die Verhandlungen über einen Tarifvertrag zum Auslagerungsschutz aufzunehmen. Das teilte ver.di am Dienstagabend nach einem Treffen des Gewerkschaftsgremiums in Göttingen mit.

Ver.di hatte zuvor einen Vorschlag der Telekom abgelehnt, der eine schrittweise Absenkung der Gehälter für die Betroffenen um zwölf Prozent vorsieht. Im Gegenzug soll der Kündigungsschutz um zwei Jahre bis Ende 2010 verlängert werden. Bis 2010 will die Telekom auch garantieren, dass die Gesellschaften nicht verkauft werden. Berufsanfängern soll künftig weniger gezahlt werden. Dafür sollen im Gegenzug "mehrere tausend" neue Arbeitsplätze entstehen, wie Eick konkretisierte.

Die Arbeitnehmervertreter fordern hingegen einen Beschäftigungsschutz. "Bei dem jetzigen Denkmodell ist eine Einigung völlig ausgeschlossen", sagte ver.di-Verhandlungsführer Lothar Schröder. Mit Warnstreiks will die Gewerkschaft die Arbeitgeber zu umfassenden tariflichen Zusagen bewegen. An den Arbeitsniederlegungen beteiligten sich am Dienstag nach Gewerkschaftsangaben mehr als 10.000 Beschäftigte.

"Wir halten uns die Möglichkeit offen, bei Ausweitung der Streikmaßnahmen auch rechtliche Schritte in Erwägung zu ziehen", kündigte Eick an. Gleichzeitig erneuerte der Personalvorstand seine Verhandlungsbereitschaft. "Wir stehen jederzeit für Gespräche zur Verfügung", sagte Eick. Eine Einigung mit ver.di will er mit spätestens zum Monatsende erzielt haben.


Quelle: ntv.de

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