Mehr Dividende geplant Telekom legt drauf
07.12.2007, 07:06 UhrDie Deutsche Telekom will ihren Aktionären eine höhere Dividende zahlen. Die Anteilseigner sollen für das Jahr 2007 78 Cent je Papier erhalten, wie Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick nach Sitzungen von Vorstand und Aufsichtsrat ankündigte. Das wären sechs Cent mehr Dividende als für 2006. Der Bonner Konzern müsste dafür 3,4 Mrd. Euro und damit 300 Mio. Euro mehr als in diesem Jahr auf den Tisch legen. Großaktionäre der Telekom sind der Bund - teilweise über die KfW Bankengruppe und der Finanzinvestor Blackstone. Dem Bund flössen so insgesamt mehr als eine Mrd. Euro zu und 83 Mio. Euro mehr als vor Jahresfrist.
Die Gremien müssten den endgültigen Beschluss im Februar treffen nach Vorlage des Jahresabschlusses, erläuterte Eick. Der Vorstand habe aber genügend "Visibilität", um sich schon jetzt festzulegen. Der Dividendenvorschlag muss dann noch von der Hauptversammlung im Mai abgenickt werden.
Zukäufe und Investitionen sollen nicht leiden
"Wir fühlen uns mit dieser Dividendenempfehlung sehr wohl", sagte Eick. Die Telekom liege bei den Finanzkennziffern im Plan und werde die Prognosen erreichen. Demnach soll die Telekom in diesem Jahr ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von rund 19 Mrd. Euro erzielen. Das Ziel für die frei verfügbaren Mittel aus dem laufenden Geschäft (Free Cash-Flow) hatte der Konzern auf rund 6,5 Mrd. Euro erhöht. Beide Kennziffern sollen 2008 auf gleichem Niveau liegen.
Eick machte deutlich, dass sich die Telekom mit der Dividendenerhöhung den Weg für mögliche Akquisitionen nicht verbaue. "Das eine schließt das andere nicht aus", sagte er. Die Telekom werde weiter die notwendigen Investitionen tätigen und sich Spielraum für Zukäufe offen halten. Auch in diesem Jahr hatte sich die Telekom im Mobilfunkgeschäft verstärkt.
Auch bei den geplanten Kostensenkungen sieht Eick die Telekom im Plan. "Wir werden die zwei Milliarden Euro brutto dieses Jahr erreichen", sagte er. Nach neun Monaten lag der Einsparbetrag bei 1,4 Mrd. Euro. Den Kostensenkungen stehen jedoch Mehrausgaben durch Zukäufe und Investitionen gegenüber, so dass sich die gesamte Kostenbasis nach neun Monaten um 1,5 Mrd. Euro erhöht hatte.
Zur künftigen Dividendenpolitik wollte sich Eick nicht näher äußern. Er bekräftigte lediglich, die Telekom fühle sich einer attraktiven Dividendenpolitik verpflichtet.
Die in diesem Jahr ausgezahlte Dividende von 72 Cent war auf geteiltes Echo gestoßen. Am Kapitalmarkt war mehr erwartet worden. Die Gewerkschaft Verdi hatte die Ausschüttung kritisiert, weil die Konzernführung gleichzeitig für Service-Beschäftigte über geringere Löhne und Mehrarbeit verhandelte, um den Konzern wettbewerbsfähiger zu machen.
Quelle: ntv.de