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Staatsfonds wächst gewaltig Temasek verdoppelt Gewinn

Singapurs Staatsfonds Temasek hat durch den Verkauf großer Vermögenswerte seinen Gewinn verdoppelt. Der Fonds, der im Dezember Milliarden in die angeschlagene US-Bank Merrill Lynch investierte, verdiente im Geschäftsjahr bis Ende März umgerechnet netto 8,8 Mrd. Euro. Der Wert des Portfolios stieg auch dank einer Kapitalspritze der Regierung um 13 Prozent auf rund 90 Mrd. Euro; die Summe von Neuinvestitionen verdoppelte sich auf gut 15 Mrd. Euro.

Temasek ist der kleinere von zwei staatlichen Fonds aus Singapur und wurde 1974 mit dem Ziel gegründet, Investitionen in heimischen Staatsbetrieben zu verwalten. Der größere ist die Government of Singapore Investment Corp (GIC). Seit seiner Gründung hat Temasek eigenen Angaben zufolge im Schnitt eine jährliche Rendite von 17 Prozent erzielt.

Warnung vor Verwundbarkeit

Seit Beginn der Bankenkrise hat der Fonds auch viel Geld in die britischen Finanzinstitute Barclays und Standard Chartered gesteckt, außerdem ist er Großaktionär mehrerer chinesischer Banken. Obwohl der Fonds davon ausgeht, dass die Kreditkrise die Weltwirtschaft noch zwei Jahre lang belasten wird, sieht Temasek weiter gute Investitionsmöglichkeiten im Finanzsektor. Der Staatsfonds wollte jedoch nicht preisgeben, ob eine Investition in die angeschlagene US-Investmentbank Lehman Brothers geplant ist.

Die Ratingagentur Standard & Poor's warnte, Temasek sei durch das starke Engagement im Finanzsektor verwundbar, falls sich die Krise verschärft. Der Fonds hat 40 Prozent seines Geldes in die Branche gesteckt. Ein Broker aus Singapur zeigte sich zudem unbeeindruckt mit dem Geschäftsverlauf, da die Kursverluste am Aktienmarkt erst im Oktober richtig einsetzten: "Die Herausforderung ist eine gute Performance im laufenden Jahr."

Quelle: ntv.de

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