Nur wenig unter Warnschwelle Teuerungsrate bei 1,9%
14.06.2007, 12:25 UhrTeure Urlaubsreisen und steigende Benzinpreise haben im Mai die Teuerung in Deutschland auf hohem Niveau gehalten. Der jährliche Preisauftrieb lag wie in den beiden Vormonaten bei 1,9 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit und bestätigte damit seine erste Schätzung.
Der Wert liegt nur wenig unter der Warnschwelle der Europäischen Zentralbank (EZB), die die Preisstabilität bei knapp unter zwei Prozent gewahrt sieht. Binnen Monatsfrist zogen die Verbraucherpreise um 0,2 Prozent an. Insbesondere bei Hotels und Restaurants stiegen die Preise binnen Jahresfrist, aber auch Alkohol und Tabak wurden teurer. Kleider und Lebensmittel waren dagegen günstiger zu haben.
Zum Beginn der Sommer-Urlaubssaison mussten Verbraucher für Reisen tiefer in die Tasche greifen. Gegenüber April verteuerten sich Pauschalreisen um 5,7 Prozent und Ferienwohnungen um knapp 12 Prozent. Auch Benzin und Diesel kosteten wieder mehr (plus 1,9 Prozent). Wegen der begonnenen Erntezeit verbilligte sich Gemüse, vor allem Tomaten (minus 22 Prozent) und Kopfsalat (minus 15 Prozent). Die neuen Frühkartoffeln kosteten dagegen 10 Prozent mehr als die alte Ernte.
Im Jahresvergleich mussten Verbraucher im Mai laut Statistik rund 2,8 Prozent mehr für Hotelübernachtungen und Restaurantbesuche zahlen. Preistreiber waren auch Strom und Gas, die sich um 6 beziehungsweise 3 Prozent verteuerten. Leichtes Heizöl verbilligte sich dagegen um 10 Prozent. Überdurchschnittlich teurer wurden auch Alkohol und Tabak (plus knapp 4 Prozent), Körperpflegeprodukte und Versicherungsdienstleistungen (plus 2,7 Prozent).
Nur wenig teurer wurden im Mai Lebensmittel (plus 1,8 Prozent gegenüber Vorjahr), Kleider und Schuhe (plus 0,8 Prozent) sowie Möbel (1,3 Prozent). Bei Computern und Fernsehern hielt der Preisverfall an, so waren Fernseher 22 Prozent günstiger und Computer 27 Prozent günstiger als vor einem Jahr zu haben.
Geringste Preissteigerung in Frankreich
Auch in den 13 Ländern des Euroraums lag die Inflationsrate im Mai wie in den Vormonaten April und März bei 1,9 Prozent. Vor allem Restaurants, Cafs und Tabak wurden spürbar teurer, während sinkende Telefongebühren und Benzinpreise die Teuerung bremsten, teilte das Europäische Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mit. Die geringsten Preissteigerungen in der Eurozone verzeichnete Frankreich mit plus 1,2 Prozent. Am stärksten stiegen die Preise laut Eurostat in Slowenien mit plus 3,1 Prozent.
Quelle: ntv.de