Meldungen

Trotz Mehrwertsteuererhöhung Teuerungsrate steigt nur wenig

Die höhere Mehrwertsteuer hat die Teuerung zu Jahresbeginn kaum angeheizt. Die Verbraucherpreise stiegen im Januar um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt nach endgültigen Berechnungen mitteilte. Die Teuerungsrate lag damit etwas höher als im Dezember mit 1,4 Prozent, blieb aber unter dem Jahresdurchschnitt 2006 von 1,7 Prozent. Von Dezember auf Januar sanken die Lebenshaltungskosten wegen des saisonüblichen Preisrückgangs für Pauschalreisen und Rabattaktionen des Einzelhandels sogar um 0,2 Prozent.

Der Anstieg der Teuerungsrate geht den Statistikern zufolge nur teilweise auf die Mehrwertsteuer zurück. Die Auswirkungen der Steuererhöhung seien bislang "kaum erkennbar", hieß es. Bei einer kompletten Überwälzung auf die Verbraucher hätte der Preisanstieg etwa drei Prozent betragen. "Offensichtlich wurden die höhere Mehrwertsteuer nicht vollständig an die Verbraucher weitergegeben", sagte Stefan Mütze von der Helaba. Der Handel habe aus den Kaufboykotten nach der Euro-Einführung gelernt. "Sicher spielt auch die starke Konkurrenz im Handel eine Rolle."

Tiefer in die Taschen greifen mussten die Verbraucher für Haushaltsenergie. "Hier wurde die Mehrwertsteuer teilweise weitergegeben", sagte Stephan Rieke von der BHF-Bank. Gas verteuerte sich binnen Jahresfrist um 9,3 Prozent. Strom wurde 5,8 Prozent teurer. Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke legten im Schnitt 2,6 Prozent zu, darunter Gemüse mit fast zwölf Prozent. Preisdämpfend wirkten dagegen günstigere Mineralölprodukte. Im Jahresvergleich verbilligte sich leichtes Heizöl um 9,2 Prozent und Kraftstoffe um 2,5 Prozent.

Von Dezember auf Januar wurden Pauschalreisen mit dem Ende der Weihnachtsferien um fast ein Viertel billiger, Dienstleistungen im Beherbergungsgewerbe um 15,5 Prozent. "Da mag auch das warme Wetter eine Rolle gespielt haben", sagte Rieke. Darunter hatten besonders die Skigebiete zu leiden. Wegen des Saisonwechsels von der Winter- auf die Frühjahrskollektion sanken die Preise für Bekleidung und Schuhe um 1,8 Prozent.

Der zum Vergleich mit anderen Euro-Ländern berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) sank um 0,2 Prozent zum Vormonat. Die Jahresteuerung betrug 1,8 Prozent. Die Statistiker bestätigten ihre Schätzungen von Ende Januar, die auf ersten Daten aus sechs Bundesländern beruhen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen