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Unter den Erwartungen ThyssenKrupp rot

Der wegen der Wirtschaftskrise schwer angeschlagene ThyssenKrupp-Konzern hat das laufende Geschäftsjahr bereits abgehakt. Der Stahlriese rechnet für 2008/09 (per Ende September) mit einem Verlust. "In Abhängigkeit von der weiteren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wird ein negatives Ergebnis vor Steuern und vor wesentlichen Sondereffekten in mittlerer bis höherer dreistelliger Millionen-Euro-Größe erwartet", teilte der Konzern bereits am Dienstag überraschend mit. Die Zahlen sollten ursprünglich erst am Mittwoch veröffentlicht werden.

Im zweiten Quartal brach der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 25 Prozent auf 9,9 Mrd. Euro ein. Vor Steuern (EBT) stand ein Fehlbetrag von 455 Mio. Euro in den Büchern. Im Vorjahreszeitraum hatte ThyssenKrupp ein EBT von 742 Mio. Euro erzielt. Der Auftragseingang fiel um 46 Prozent auf 7,6 Mrd. Euro.

Damit schnitt der Konzern noch schlechter ab, als von Experten erwartet. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Umsatz von 10,016 Mrd. Euro gerechnet und vor Steuern mit einem Verlust von 401 Mio. Euro. Den Auftragseingang hatten sie auf 10,2 Mrd. Euro geschätzt. Die Aktie weitete nach den Zahlen ihre Verluste aus und lag mehr als fünf Prozent im Minus.

Kontrollgremium behandelt Konzernumbau

ThyssenKrupp hatte jahrelang Rekordergebnisse eingefahren, ehe seit dem Herbst vergangenen Jahres die Nachfrage wichtiger Abnehmern aus der Automobilindustrie und dem Maschinenbau einbrach. Im vergangenen Geschäftsjahr 2007/08 hatte der Konzern bei einem Umsatz von 53,8 Mrd. Euro noch einen Jahresüberschuss von 2,3 Mrd. Euro erzielt.

ThyssenKrupp bekräftigte, die laufenden Kosten deutlich senken und den Konzern umbauen zu wollen. In der Stahlsparte will der Konzern bis Ende September 2010 bis zu 2000 Stellen streichen und darüber hinaus in weiteren Sparten Arbeitsplätze abbauen.

Vorstandschef Ekkehard Schulz will den Konzern umbauen und die bisher fünf Konzernsparten direkt an die AG anbinden. Dadurch erhofft er sich zusätzliche Einsparungen von bis zu 500 Mio. Euro. Mit den Plänen stößt er jedoch seit Wochen auf Widerstand bei den Arbeitnehmervertretern. Am Mittwoch will der Aufsichtsrat über die Umbaupläne beraten.

Quelle: ntv.de

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