Fette Jahre sind vorbei ThyssenKrupp spart
28.11.2008, 12:46 UhrMit einem Milliarden-Sparprogramm und dem Abbau von mindestens 2100 Leiharbeitern will der größte deutsche Stahlkonzern ThyssenKrupp auf die Wirtschaftskrise reagieren. Produktionsstillstände, Kurzarbeit oder Personalanpassungen könnten nicht ausgeschlossen werden, kündigte Vorstandschef Ekkehard Schulz bei der Bilanzvorlage in Essen an. Dies werde jedoch von der "Tiefe und der Dauer der weltwirtschaftlichen Krise abhängen", sagte er.
Der Konzernchef bezifferte den Umfang eines geplanten Kostensenkungsprogramms auf mehr als eine Mrd. Euro. Geplante Investitionen von rund 500 Mio. Euro würden aufgeschoben.
Angesichts der unsicheren Zukunftsaussichten wollte der ThyssenKrupp-Chef sich nicht auf eine Prognose für das angelaufene Geschäftsjahr 2008/09 (30. September) festlegen. Auch die bislang vorgelegten mittelfristigen Planungen wollte er nicht mehr bestätigen.
2010 will ThyssenKrupp wieder auf den "Wachstumspfad zurückkehren". Vorraussetzung sei, dass die Weltwirtschaft sich wieder erhole und an Wachstumstempo gewinne. "Wir sind überzeugt, dass unsere 2005 aufgelegte Wachstumsstrategie richtig ist", hieß es. Beeinträchtigungen wie durch die Finanzkrise könnten zu zeitlichen Verschiebungen führen, der langfristige Unternehmenserfolg bleibe davon aber unberührt.
Mehr Gewinn 2008
Im abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte ThyssenKrupp den Umsatz auf 53,4 Mrd. Euro von 51,7 Mrd. Euro im Jahr davor. Vor Steuern und Sondereffekten verdiente der Konzern 3,5 Mrd. Euro nach 3,8 Mrd. im Vorjahr und damit mehr als erwartet. Analysten hatten mit einem Umsatz von 53,4 Mrd. Euro und mit einem Vorsteuergewinn vor Sondereffekten von 3,35 Mrd. Euro gerechnet.
Inklusive Sondereffekten erzielte ThyssenKrupp 2007/2008 einen Vorsteuergewinn von 3,128 Mrd. Euro nach 3,33 Mrd. im Vorjahr. Der Auftragseingang legte mit 55,2 Mrd. Euro zu (Vorjahr: 54,6 Mrd. Euro). Der Hauptversammlung wird eine unveränderte Dividende von 1,30 Euro je Aktie vorgeschlagen.
Quelle: ntv.de