Stahlnachfrage bleibt robust ThyssenKrupp zuversichtlich
05.10.2008, 13:17 UhrDer größte deutsche Stahlkonzern ThyssenKrupp erwartet trotz Finanzmarktkrise und Konjunktureintrübung ein weiterhin robustes Wachstum der weltweiten Stahlnachfrage. "Insbesondere die Nachfrage aus Asien, Lateinamerika, dem Nahen Osten und der GUS wird auch in den nächsten Jahren überdurchschnittlich zunehmen und den Weltmarkt wesentlich beeinflussen", sagte der Chef von ThyssenKrupp Steel, Karl-Ulrich Köhler, am Samstag in Washington.
In Europa, Nordamerika und Japan werde das Stahlmarktwachstum allerdings verhaltener ausfallen. Köhler äußerte sich anlässlich der am Montag in der US-Hauptstadt beginnenden Weltstahlkonferenz.
Köhler wies darauf hin, dass es bei den Rohstoffpreisen zuletzt eine Entspannung gegeben habe. Es lasse sich aber noch nicht abschätzen, ob diese von Dauer sein werde. Beim Bezug von Eisenerz hatte ThyssenKrupp in diesem Jahr erneut drastische Preissteigerungen hinnehmen müssen. 2008 habe der Zuschlag etwa 65 Prozent betragen. Verteuerungen bei den Rohstoffen und der Energie hätten zu einer nicht vorhersehbaren Belastung von mehr als einer Milliarde Euro geführt.
Preiserhöhungen durchgesetzt
ThyssenKrupp habe allerdings Preiserhöhungen durchsetzen können, sagte Köhler. "Auch für das gerade begonnene letzte Quartal des Jahres 2008 haben wir die Preise im Quartals- und Spotgeschäft erhöht." Zudem habe der Konzern bei seinen Kunden die Laufzeiten der Jahresverträge in den vergangenen Monaten angepasst. "Sie orientieren sich nun zeitlich an den Verträgen, die wir mit unseren Rohstofflieferanten abschließen, so dass künftig ein zeitnahes Reagieren auf geänderte Rohstoffpreise möglich sein wird."
ThyssenKrupp hatte in den vergangenen Jahren dank des Stahlbooms Rekordgewinne eingefahren. Für das gerade zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2007/08 (per Ende September) hatte der deutsche Branchenprimus die Latte für das Vorsteuerergebnis (Ebt) niedrigergehängt. "Wir erwarten einen Umsatz in der Größenordnung von 53 Mrd. Euro und ein Ergebnis vor Steuern und Sonderfaktoren von mehr als 3,2 Mrd. Euro", sagte Köhler. Im Geschäftsjahr 2006/07 hatte ThyssenKrupp bei einem Umsatz von 51,7 Mrd. Euro ein Ebt vor Sonderfaktoren von 3,8 Mrd. Euro erzielt.
Quelle: ntv.de