Meldungen

Ohne konkreten Ausblick Tognum greift ins Füllhorn

Trotz einer Abkühlung der weltweiten Nachfrage will der Motorenbauer Tognum für das abgelaufene Jahr eine höhere Dividende ausschütten. Tognum habe 2008 neue Höchstwerte bei Umsatz, Auftragseingang und Ergebnis erzielt, teilte der Konzern in Friedrichshafen am Bodensee mit. Die Dividende solle daher um knapp 17 Prozent auf 70 Cent je Anteilsschein erhöht werden.

Die selbst gesteckten Geschäftsziele erreichte Tognum trotz der Konjunktureintrübung, die bei einigen Kunden zu Verzögerungen bei Abrufen und zu Finanzierungsengpässen geführt habe.

Der Umsatz legte im vergangenen Jahr um 10,5 Prozent auf 3,133 Mrd. Euro zu. Geplant hatte der Motorenbauer mit einem Erlöszuwachs um mindestens elf Prozent. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) erhöhte sich um vier Prozent auf 407 Mio. Euro. Die Ertragskraft sank wie erwartet leicht auf 13 Prozent von 13,8 Prozent im Jahr 2007.

Zum laufenden Jahr äußerte sich Vorstandschef Volker Heuer vorsichtig. "Vor dem Hintergrund der weltweiten Wirtschaftskrise erwarten wir für 2009 eine neue Herausforderung für unser Geschäft", sagte er. Tognum sei jedoch solide finanziert.

Einen konkreten Geschäftsausblick will der Konzern, an dem Daimler nach dem vorübergehenden Ausstieg inzwischen wieder ein Viertel der Anteile hält, erst am 26. März auf der Bilanzpressekonferenz geben.

Die aus MTU Friedrichshafen hervorgegangene Tognum-Gruppe baut Motoren für Baufahrzeuge, Schiffe und Panzer und konkurriert vor allem mit MAN sowie den US-Konzernen Cummins und Caterpillar.

Liaison mit IFA

Um sich - wie schon seit längerem geplant - von der Gelenkwellen-Produktion zu trennen, will Tognum eine Partnerschaft mit dem ostdeutschen Hersteller IFA eingehen.

Beide Unternehmen unterzeichneten den Angaben zufolge eine Absichtserklärung, um die Möglichkeit eines Zusammenschlusses der Tognum-Tochter Rotorion mit der IFA-Gruppe bis Mitte des Jahres zu prüfen. In fünf Jahren werde sich Tognum dann aus dem Geschäft verabschieden.

Das Marktumfeld für Automobilzulieferer sei schwieriger geworden, begründete Tognum den geplanten Zusammenschluss mit IFA.

IFA beschäftigt derzeit gut 400 Mitarbeiter in Sachsen-Anhalt und beliefert die Autoindustrie mit Gelenkwellen für den Antriebsstrang. Bei Rotorion sind 700 Mitarbeiter in Friedrichshafen und den USA tätig.

Größter Rotorion-Kunde ist Daimler. Tognum verkauft im Gegenzug pro Jahr rund 20.000 kleinere Daimler-Motoren für Nutzfahrzeuge.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen