Stone lehnt Millionen ab Twitter will Single bleiben
07.05.2009, 19:38 UhrTwitter-Mitbegründer Biz Stone hat Gerüchte über eine Übernahme des Internet-Kurznachrichtendienstes zurückgewiesen. Twitter stehe nicht zum Verkauf, sagte Stone im US-Fernsehen. Stattdessen will der populäre Online-Dienstleister seine Suchfunktion weiter ausbauen. Beobachtern zufolge könnte Twitter damit den Suchmaschinen-Primus Google ins Gehege kommen. Erst Anfang der Woche hatten Medienberichte für Aufsehen gesorgt, in denen es hieß, der iPhone- und Computer-Hersteller Apple wolle Twitter für 700 Mio. Dollar kaufen.
Künftig sollen nicht nur alle Nachrichten, sondern auch die Inhalte durchsucht werden können, auf die Twitter-Nutzer in ihren Mitteilungen verlinken, berichtet der Branchendienst "cnet". Twitter-Geschäftsführer Santosh Jayaram habe den Ausbau der Suchfunktion auf einer Konferenz in Santa Clara bestätigt.
Mit der Suche in dem Kurznachrichtendienst dürfte sich dann deutlich umfangreicher abbilden lassen, was im Internet gerade geschieht. Auch eine Sortierung der Trefferliste nach ihrer Qualität, ähnlich wie sie Google einsetzt, sei geplant. Jayaram selbst war bis vor kurzem noch bei Google für die Qualität von Suchergebnissen zuständig. Für den Marktführer bei der Internet-Suche dürfte diese Funktion eine große Herausforderung sein.
Noch fehlen die Einnahmen
Über Twitter können Nutzer Kurznachrichten mit bis zu 140 Zeichen an einen großen Leserkreis verschicken. Wie bei Online-Tagebüchern ("Blogs") kann so jeder Anwender zumindest theoretisch ein breites Publikum erreichen. Weil der Textumfang stark beschränkt bleibt, sprechen Beobachter auch von "Micro-Blogging".
Der Dienst gilt derzeit als eines der "heißesten" Internet-Startups und wächst sehr schnell: Von weniger als zehn Millionen Nutzern Anfang des Jahres auf derzeit schätzungsweise rund 25 Millionen. Bislang verdient Twitter allerdings kein Geld, da der Dienst kostenlos genutzt werden kann.
Dennoch wurde der Kurznachrichtendienst immer wieder als Übernahmekandidat gehandelt. Laut früheren Informationen ließ Twitter vor einiger Zeit das Online-Netzwerk Facebook abblitzen, das 500 Mio. Dollar geboten haben soll. Anfang April hatte ein Bericht über das Interesse des Suchmaschinen-Riesen Google an Twitter für Aufregung gesorgt, der jedoch von anderen Quellen zurückgewiesen wurde.
Quelle: ntv.de, dpa