Schieflage wegen Immobilien UBS erstmals in Rot
30.01.2008, 10:26 UhrDie US-Immobilenkrise hat dem Schweizer Bankkonzern UBS den Jahresabschluss gründlich verhagelt. Der Verlust im Jahr 2007 summierte sich auf rund 4,4 Mrd. Franken, nachdem 2006 noch 11,25 Mrd. Franken Reingewinn erzielt wurden. Das teilte die Schweizer Großbank am Mittwoch mit. Allein im vierten Quartal haben sich die Verluste auf 12,5 Mrd. Franken aufgetürmt.
Damit habe die UBS 2007 wegen der Schieflage auf dem US-Häusermarkt insgesamt rund 18,4 Mrd. US- Dollar abgeschrieben, sagte ein Sprecher der Bank. Seit den letzten Abschreibungen Mitte Dezember seien damit noch einmal vier Mrd. US-Dollar hinzugekommen, die in der Gesamtsumme aber enthalten seien.
Börsenhändler in Zürich bewerteten die abermaligen Abschreibung unterschiedlich: "UBS hat noch etwas mehr abschreiben müssen, als sie bisher gesagt haben. Das ist enttäuschend." Ein anderer Marktteilnehmer sagte: "Ein schlechtes Ergebnis, aber es ist schon sehr viel Negatives im Kurs enthalten."
Die UBS ist die weltgrößte Vermögensverwaltungsbank und hatte die Börse schon im dritten und vierten Quartal mit den Subprime-Abschreibungen geschockt, die damals mit insgesamt rund 14,5 Mrd. US-Dollar beziffert wurden.
Nach der zweiten Hiobsbotschaft im Dezember wurde ein Staatsfonds aus Singapur sowie ein weiterer ungenannten Geldgeber aus dem Mittleren Osten mit ins Boot geholt, die insgesamt rund 13 Mrd. Franken in das Geldhaus stecken wollen, um die Kapitaldecke zu verbessern. Ohne das aus dem Osten kommende Geld kommt UBS auf eine Eigenkapitalquote von für Schweizer Verhältnisse niedrigen 8,8 Prozent.
Hauptschuldiger für die tiefroten Jahrszahlen ist nach UBS-Angaben die von der US-Subprime-Krise besonders in Mitleidenschaft gezogene Investmentbanking-Sparte Fixed Income, Currencies und Commodities (FICC). Das FICC-Ergebnis beinhalte voraussichtlich Verluste von zwölf Mrd. US-Dollar auf Positionen im US-Subprime-Markt sowie rund zwei Mrd. US-Dollar auf anderen Beständen, die mit dem US-Hausmarkt in Verbindung stehen.
Vorbörslich war die UBS-Aktie drei Prozent tiefer indiziert.
Der vollständige Jahresabschluss werde am 14. Februar veröffentlicht.
Quelle: ntv.de