Steiniger Weg UBS gewinnt leicht
04.11.2008, 11:00 UhrDie Schweizer Großbank UBS sieht nach der Verabschiedung des staatlichen Beistandspaketes Mitte Oktober ermutigende Signale für die Entwicklung des Neugeldes in der Vermögensverwaltung. "Während sich die Situation Anfang Oktober sehr schwierig gestaltete, gab es bezüglich Neugeldzufluss ermutigende Signale seit der Ankündigung der Transaktion mit der SNB", teilte die Bank mit.
UBS bestätigte die bereits früher vorgelegten Abschlusszahlen für das dritte Quartal mit einem Gewinn von 296 Mio. Franken.
Die zu Beginn des vierten Quartals herrschenden Bedingungen dürften sich weiterhin negativ auf die Kundenvermögen und damit auf die Erträge auswirken, hieß es weiter. Die Bank werde ihren Geschäftsaufwand nach Möglichkeit weiter reduzieren.
Die größte Schweizer Bank verlor allein im dritten Quartal per Saldo Kundenvermögen im Wert knapp 84 Mrd. Franken (56 Mrd. Euro), wovon knapp 50 Mrd. Franken auf private und rund 34 Mrd. Franken auf institutionelle Anleger entfielen. Per Ende September verwaltete UBS 2640 Mrd. Franken (rund 1785 Mrd. Euro).
Schwarze Zahlen im kommenden Jahr
Das vierte Quartal dürfte mit roten Zahlen abschließen. An den Finanzmärkten wird der Bank nach der Verabschiedung des Rettungspaketes wieder eine bessere Schuldnerqualität zugemessen und die Kreditspreads haben sich verengt. Das bedeutet buchhalterisch, dass ein kumulierter Gewinn von 4,8 Mrd. Franken aus der Bewertung von eigenen Krediten ganz oder teilweise wieder aufgelöst werden muss.
Auch die Übertragung von Aktiva an die von der Schweizerischen Nationalbank betriebenen Zweckgesellschaft wird zwar für die Bank die Risiken reduzieren, wird sich aber ebenfalls in den Büchern niederschlagen. Es ist den Angaben zufolge mit einem Verlust auf dem Eigenkapital der Zweckgesellschaft zu rechnen. 2009 will die Bank dann wieder schwarze Zahlen schreiben.
Im dritten Quartal hat UBS ihre Risikopositionen weiter abgebaut und dabei einen Verlust von 4,4 Mrd. Dollar verbucht. Die Bilanz wurde gegenüber dem Vorquartal um vier Prozent reduziert. Der Geschäftsaufwand sank gegenüber dem Quartal davor um 26 Prozent auf 6,04 Mrd. Franken. Das beruhe hauptsächlich auf einen tieferen Aufwand für Bonuszahlungen.
Per Ende September beschäftigte die Bank 79.565 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Das waren 1887 Personen weniger als Ende Juni. In der Investmentbank wurde der Personalbestand um 574 reduziert.
Quelle: ntv.de