Kreditkrise und kein Ende UBS leidet weiter
12.08.2008, 07:37 UhrDie von der weltweiten Finanzkrise besonders gebeutelte Schweizer Großbank UBS hat auch im zweiten Quartal dieses Jahres hohe Verluste eingefahren. Das Finanzinstitut meldete unter dem Strich ein Minus von 358 Mio. Franken (221 Mio. Euro). Grund sei vor allem ein Verlust von 5,1 Mrd. Franken (3,4 Mrd. Euro) aus Geschäften mit faulen US-Immobilienkrediten, mit denen sich die Bank massiv verspekuliert hatte. Die Kunden der UBS zogen zudem in großem Stil ihr Geld aus der Bank ab: Bei Schweizer Geschäftskunden verlor das Institut nach eigenen Angaben 2 Mrd. Franken, in der Vermögensverwaltung 17,3 Mrd. Franken und in der globalen Anlagenverwaltung 24,5 Mrd. Franken.
UBS erklärte, es seien bereits "entscheidende Maßnahmen" zum Abbau weiterer Risiken getroffen worden. Zudem habe die Bank Rückstellungen in Höhe von knapp 920 Mio. Franken (600 Mio. Euro) vorgenommen. Für die zweite Jahreshälfte 2008 zeigte sich die Bank trotzdem weiter pessimistisch: "Im zweiten Halbjahr erwartet die UBS keine Verbesserungen bei den ungünstigen wirtschaftlichen und finanziellen Marktentwicklungen", erklärte die Bank. Der Stellenabbau im Institut und der Umbau innerhalb des größten Schweizer Bankhauses werde daher fortgesetzt.
Die Bank will künftig ihre drei Geschäftsbereiche als selbstständige Einheiten mit erweitertem operativem Entscheidungsspielraum und verstärkter Ergebnisverantwortung führen. Variable Lohnbestandteile sollen dabei in Zukunft an das Ergebnis der einzelnen Bereiche geknüpft werden. Zuletzt hatte die Bank vor allem im Investmentbanking große Probleme und trotzdem hohe Gehälter an einige Mitarbeiter gezahlt. Die UBS kündigte zudem an, weiter weltweit in das Vermögensverwaltungsgeschäft zu investieren. "Ziel ist, sowohl die Präsenz in internationalen Wachstumsmärkten als auch die führende Position in der Schweiz zu stärken", hieß es.
Quelle: ntv.de