Abschied aus Steuerparadiesen UBS schließt Offshore-Konten
09.01.2009, 16:57 UhrUnter dem Druck der US-Steuerbehörden schließt der Schweizer Bankkonzern UBS schrittweise alle sogenannten Offshore-Konten reicher US-Kunden, wie die Bank am Freitag zu einem Bericht der "New York Times" erklärte. Nach Ansicht der amerikanischen Steuerbehörden konnten solche Konten, die in der Schweiz verwaltet wurden, zu Steuerhinterziehung benutzt werden.
Ein UBS-Sprecher erklärte, die Entscheidung, solche Konten den USA zu schließen, sei bereits im November 2007 gefallen. Bereits im vergangenen Jahr seien kleineren Konten mit weniger als 50.000 Franken aufgehoben worden. "Es ist ein laufender Prozess. Er hat im letzten Jahr begonnen und hat sich seit dem letzten Sommer beschleunigt", sagte er.
US-Behörden hegen den Verdacht, dass auf solchen Offshore-Konten bei UBS Vermögen von bis zu 18 Mrd. US-Dollar lagen und jährlich Steuern von 300 Mio. US-Dollar hinterzogen worden sind, berichtete die "New York Times" weiter. Im Zuge der Ermittlungen erhoben die Behörden in Florida im November Anklage wegen Beihilfe zu Steuerhinterziehung gegen den Chef des UBS-Vermögensverwaltungsgeschäfts, Raoul Weil.
Es soll sich um insgesamt rund 19.000 Konten handeln, die der größte Vermögensverwalter der Welt für amerikanische Kunden geführt haben soll. UBS bestätigt die Zahl nicht und der Sprecher erklärte weiter, es lasse sich nicht sagen, wie lange die Abwicklung aller Konten dauern werde. "Wir können keinen Zeitrahmen angeben", sagte er. Die US-Kunden können ihre Vermögen nun auf andere Geschäftseinheiten der UBS übertragen oder zu einer anderen Bank gehen. Möglich ist auch, sich das Vermögen per Check auszahlen zu lassen.
Ebenfalls am Freitag berichtete das "Wall Street Journal", viele amerikanische Kunden der UBS seien von sich aus mit der Steuerbehörde, dem Internal Revenue Service, in Verbindung getreten. Diese seien bisher ohne schwerwiegende Strafen davongekommen.
Quelle: ntv.de