Sieben Milliarden Miese UBS schreibt rote Zahlen
06.05.2008, 08:11 UhrDie Schweizer Großbank UBS ist im ersten Quartal wegen der Finanzmarktkrise wie erwartet tief in die roten Zahlen gerutscht. Die Bank kündigte einen weiteren Stellenabbau an. Der Verlust habe 11,53 Mrd. Schweizer Franken (rund sieben Mrd. Euro) nach einem Gewinn von 3,28 Mrd. Franken im Vorjahresquartal betragen, teilte die Bank in Zürich mit.
Die Bank rechnet 2008 weiter mit einem schwierigen Umfeld. Als Konsequenz der Probleme kündigte die UBS an, im Investmentbanking 2.600 Stellen zu streichen. Dort waren Ende 2007 knapp 22.000 Leute beschäftigt. Bis Mitte 2009 sollen insgesamt 5500 Stellen wegfallen. Die UBS will dann konzernweit noch etwa 78.000 Personen beschäftigen.
Wie angekündigt belaufen sich die Abschreibungen auf Investments im US-amerikanischen Hypothekenmarkt insgesamt auf rund 19 Mrd. US-Dollar. Der Mit der Verlustsumme von 11,535 Mrd. Franken im ersten Quartal bleibt die Bank knapp unter dem angekündigten Rahmen. Zuvor hatte die UBS rund 12 Mrd. Franken Verlust in Aussicht gestellt.
In der Vermögensverwaltung für reiche Kunden lag der Netto-Neugeldzufluss bei 5,6 Mrd. Franken. Analysten hatten mit einem Zufluss von neun Milliarden Franken gerechnet.
Im Schweizer Geschäft seien netto 1,9 Mrd. Franken abgeflossen. Die Sparte der globalen Vermögensverwaltung ("Global Asset Management") habe einen Abfluss von 16,5 Mrd. Franken zu verbuchen gehabt.
Die UBS rechne weiterhin mit schwierigen Bedingungen für die Finanzindustrie, hieß es weiter. Es sei mit einem anhaltend ungünstigen Weltwirtschaftsklima, Abbau der Fremdfinanzierung durch private und institutionelle Anleger, einem langsameren Vermögenswachstum sowie rückläufigen Handels- und Kapitalmarktvolumen zu rechnen. Die UBS müsse daher ihre Kosten, Ressourcen und Kapazitäten sehr aktiv bewirtschaftet.
Quelle: ntv.de