Meldungen

Boni ohne Grenzen UBS stößt auf Kritik

Die Schweizer Großbank UBS muss sich auf Widerstand gegen ihr geplantes neues Vergütungssystem einstellen. Die einflussreiche Schweizer Pensionskasse Ethos bemängelte am Mittwoch vor allem, dass keine Obergrenze für Boni vorgesehen sei. Dies könne zu einem variablen Lohnanteil von 80 bis 90 Prozent führen, was wiederum falsche Anreize schaffe und zu einem exzessiven Risikoverhalten verleite, warnte Ethos. Nach Ansicht der Stiftung sollten die Boni auf höchstens 50 Prozent des Grundlohnes begrenzt werden. Ethos empfahl den UBS-Aktionären deshalb, auf der Generalversammlung am 15. April gegen das neue Modell zu stimmen.

Die UBS hatte im November als erste große europäische Bank angekündigt, das Lohnsystem für die oberen Führungskräfte und Börsenhändler völlig umzukrempeln. Damals hatte das Institut Hilfe des Staates und der Schweizerischen Nationalbank in Milliardenhöhe in Anspruch nehmen müssen. Die trotz der Schieflage gezahlten Millionen-Boni für die UBS-Topmanager sorgten in der Öffentlichkeit für Empörung.

Die Pensionskasse Ethos ist mit einem verwalteten Vermögen von 1,4 Mrd. Franken (etwa 900 Mio. Euro) zwar eine relativ kleine Kasse in der Schweiz. Ihr Einfluss ist trotzdem beträchtlich, weil sie sich in den vergangenen Jahren die Unterstützung anderer, meist öffentlich-rechtlicher Pensionskassen gesichert hat. Diese stimmten auf Aktionärsversammlungen meist im Sinne von Ethos ab. Die Stiftung tritt für nachhaltige Investitionen und einen Ausbau der Aktionärsrechte ein. Sie kann sich etwa zugutehalten, dass es beim Nestle-Konzern nicht mehr möglich ist, das Amt des Verwaltungsratspräsidenten und des Konzernchefs mit derselben Person zu besetzen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen