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Höchster Stand seit 1983 US-Arbeitslosenquote steigt

Die tiefe Rezession hat die Arbeitslosigkeit in den USA auf den höchsten Stand seit mehr als 25 Jahren getrieben. Die Arbeitslosenquote stieg im Februar um einen halben Prozentpunkt auf 8,1 Prozent und damit so hoch wie seit Dezember 1983 nicht mehr, wie das Arbeitsministerium mitteilte.

Allein im vergangenen Monat strichen die Unternehmen 651.000 Stellen. "Wir haben zweifellos noch einen langen Weg vor uns, um die Wirtschaft wieder zum laufen zu bringen", sagte Präsidialamtssprecher Robert Gibbs. Die Arbeitslosenzahlen seien ein weiterer Beweis dafür, wie schwer die Rezession sei. Es werde wohl zunächst noch schlimmer, ehe eine Besserung eintreten werde.

Seit Beginn der Rezession vor mehr als einem Jahr fielen 4,4 Millionen Arbeitsplätze weg, mehr als die Hälfte davon in den vergangenen vier Monaten. Für den Anstieg der Arbeitslosigkeit seien überwiegend Entlassungen verantwortlich, sagte Keith Hall von der zuständigen Behörde. Arbeitnehmer, die freiwillig ihren Job aufgäben, oder neu auf den Arbeitsmarkt drängende Menschen spielten dagegen eine geringere Rolle. Seine Kollegin Hilda Solis kündigte an, die den Bundesstaaten zur Verfügung stehenden Mittel für Fortbildungen, Schulungen und Neuanstellungen um 3,5 Milliarden Dollar aufzustocken.

Die Situation verschärfte sich zum Jahresende drastisch. Das Ministerium revidierte die Daten um insgesamt 161.000 verlorene Stellen nach oben. Im Dezember fielen nun 681.000 Jobs weg - so viele wie seit Oktober 1949 nicht mehr. Auch für Januar wurde die Zahl nach oben korrigiert - auf 655.000. "Bislang hatten wir keinen Monat mit mehr als 600.000 gestrichenen Arbeitsplätzen", sagte Nigel Gault von Global Insight. "Jetzt sind es gleich drei." Zwar sei die Zahl für Februar in etwa so hoch ausgefallen wie von Analysten erwartet. Es bestehe aber die Gefahr, dass auch diese Daten noch nach oben revidiert werden. An den Börsen wurden die Zahlen dennoch zunächst mit Kursgewinnen quittiert, weil sie nicht noch schlimmer ausgefallen waren.

Im Februar wurden in den meisten Bereichen Arbeitsplätze gestrichen; lediglich bei Behörden, im Bildungswesen und im Gesundheitssektor wurden neue Stellen geschaffen. Die schlechten Nachrichten vom Arbeitsmarkt verdüstern die Aussichten für die US-Wirtschaft, weil viele Haushalte nun gezwungen sind, ihre Ausgaben einzuschränken. Der private Konsum macht aber etwa zwei Drittel der Wirtschaftsleistung in den USA aus.

Die US-Notenbank malte zuletzt ein düsteres Bild für die Konjunktur. Die Geschäftswelt erwarte nicht, dass sich die trüben Aussichten vor Ende des Jahres oder Anfang 2010 wieder aufhellten, schrieb die Federal Reserve in ihrem Konjunkturbericht "Beige Book". Fed-Banker Richard Fisher schließt zudem nicht mehr aus, dass die im Dezember 2007 begonnene Rezession zwei Jahre dauern könnte.

Quelle: ntv.de

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