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Antragsflut auf Unterstützung US-Arbeitsmarkt bricht ein

Die Lage am US-Arbeitsmarkt verschlimmert sich immer schneller. In der ersten Dezember-Woche stellten so viele Amerikaner einen Antrag auf Arbeitslosenhilfe wie seit 26 Jahren nicht mehr. Auch das Exportgeschäft lahmt. Hoffnung macht nur der sinkende Preisdruck, der Verbraucher und Unternehmen entlastet.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg in der Woche bis 6. Dezember auf 573.000, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Noch mehr waren es zuletzt im November 1982 mit 612.000. Von Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 525.000 gerechnet. Experten erwarten keine schnelle Besserung. Im kommenden Jahr dürften zwei bis drei Millionen Jobs verloren gehen und die Arbeitslosenquote auf knapp neun Prozent steigen, sagte Nomura-Chefvolkswirt David Resler. "Die weltweite Rezession fordert ihren Tribut", sagte er. Die Zahlen belegten, wie dramatisch die Situation sei, sagte Matthew Strauss von RBC Capital: "Das Risiko einer tiefen und langen Rezession steigt."

Im Oktober schrumpfte das amerikanische Exportgeschäft erneut. Die Unternehmen verkauften Waren und Dienstleistungen im Wert von 152 Milliarden Dollar in Ausland. Das seien 2,2 Prozent weniger als im Vormonat, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Im September waren die Ausfuhren sogar um 6,4 Prozent eingebrochen. Wegen sinkender Energiepreise und der schwächeren Nachfrage infolge der Rezession schrumpften auch die Importe. Sie fielen um 1,3 Prozent auf 209 Milliarden Dollar zurück.

Entlastung kommt dagegen von den Preisen. Importe in die USA haben sich vor allem wegen des Preisrutsches beim Öl so stark verbilligt wie seit mindestens 20 Jahren nicht. Die Einfuhrpreise sanken von Oktober auf November überraschend deutlich um 6,7 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Dies war der größte Rückgang seit Beginn der Statistik 1988. Im Vergleich zum November 2007 gab es ein Minus von 4,4 Prozent. "Die Entlastung über die Vorstufen der Verbraucherpreise setzt sich damit fort und wird in den nächsten Monaten noch anhalten", sagte Fabienne Riefer von der Postbank. Die Inflationsrate dürfte im November kräftig von 3,7 auf etwa anderthalb Prozent zurückgehen.

Quelle: ntv.de

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