Leichte Hoffnungsschimmer US-Automarkt kriselt weiter
01.04.2009, 21:29 UhrTrotz erneut trostloser Absatzzahlen sehen einige Autobauer erste Hoffnungsschimmer im schwer gebeutelten US-Markt. Die Verkäufe brachen im März im Vergleich zum Vorjahresmonat zwar erneut um 20 bis 45 Prozent ein. Selbst bei dem schwer angeschlagenen Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) hieß es jedoch, man habe zum Monatsende eine Belebung der Nachfrage beobachtet. Der deutsche Sportwagenbauer Porsche verwies auf ein Absatzplus von 15 Prozent im Vergleich zum Februar. BMW sprach von ersten Anzeichen für eine Besserung.
Den am Abgrund stehenden GM-Konzern traf es beim Absatz erneut am härtesten. Die Verkäufe brachen im Jahresvergleich um 45 Prozent auf nur noch 156.380 Fahrzeuge ein. Diese Zahl illustriert den dramatischen Niedergang der US-Autobranche. Im März 2007 hatte GM noch mehr als 365.000 Wagen in den Vereinigten Staaten abgesetzt. Zwei Jahre zuvor - vor dem ersten drastischen Ölpreisanstieg infolge des Hurrikans Katrina - waren es noch gut 426.000 Fahrzeuge gewesen.
Beim ebenfalls notleidenden Konkurrenten Chrysler fiel der Absatz um 39 Prozent auf 101.001 Fahrzeuge. Die ehemalige Daimler-Tochter freute sich dennoch, dass die Verkäufe erstmals seit September 2008 in einem Monat die Marke von 100.000 Wagen überschritten hätten. Die US-Regierung betrachtet Chrysler als nicht eigenständig überlebensfähig und macht weitere Milliardenhilfen von einer Partnerschaft mit dem Fiat-Konzern abhängig.
Ford - der einzige der drei großen US-Autobauer, der noch ohne staatliche Hilfe auskommt - erlitt im Vergleich zum März 2007 einen Absatzeinbruch von 41 Prozent auf 131.500 Fahrzeuge. Die Verkäufe der Geländewagen fielen im ersten Quartal um zwei Drittel. Der japanische Branchenprimus Toyota, der in den vergangenen Jahren die US- Konkurrenz das Fürchten gelehrt hatte, sackte um 37 Prozent auf knapp 133.000 Wagen ab.
Die deutschen Autobauer verbuchten verglichen damit deutlich geringere Absatzrückgänge - sie haben allerdings auch viel kleinere Marktanteile. Bei Volkswagen gab es im Vergleich zum März 2007 ein Minus von 20 Prozent auf 15.720 Fahrzeuge. Die 2300 Verkäufe beim neue Passat-Coup CC wertete das Unternehmen als Erfolg. Beim in den USA wichtigsten Modell, dem Jetta, gab es ein Minus von mehr als 14 Prozent auf knapp 7400 Autos.
Bei Daimler fiel der Absatz der Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars im Jahresvergleich um 23 Prozent auf rund 17.350 Fahrzeuge. BMW verbuchte ein Minus von 23 Prozent auf 21.125 Autos. Wie schon in den vergangenen Monaten war der Absatzrückgang beim Kleinwagen Mini etwas schwächer als bei der Kernmarke. Nordamerika-Chef Jim O'Donnell sah erste Anzeichen einer Besserung. Im Premium-Segment sei man im März und auch über das gesamte erste Quartal Marktführer gewesen. Der Porsche-Absatz fiel im Vergleich zum März 2007 um 27 Prozent auf 1921 Wagen.
Quelle: ntv.de