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Neue Konjunkturdaten US-Industrie bleibt rüstig

Die US-Industrie hat im April weniger an Schwung verloren als befürchtet. Der an den Finanzmärkten viel beachtete Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager verharrte unverändert bei 48,6 Punkten, teilte das Institute for Supply Management (ISM) mit. Experten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 47,5 Punkte gerechnet. Werte über der Marke von 50 Punkten deuten auf Wachstum der Industriefirmen hin, Werte darunter auf eine Schrumpfung.

Das Barometer für die Neuaufträge notierte ebenfalls unverändert bei 46,5 Punkten. Der Beschäftigungsindex fiel auf 45,4 Punkte von 49,2 Zählern im März. Der Teilindex für die Preise legte dagegen zu auf 84,5 von zuvor 83,5 Zählern.

Unruhe am Arbeitsmarkt

Am Tag vor den offiziellen Zahlen vom Arbeitsmarkt ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung stärker gestiegen als erwartet. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen der US-Arbeitslosenversicherung ist in der Woche zum 26. April saisonbereinigt um 35.000 auf 380.000 gestiegen. Volkswirte hatten einen Anstieg um 18.000 erwartet.

Den Wert für den gleitenden Vierwochendurchschnitt gab das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mit 363.750 (Vorwoche revidiert: 370.250; vorläufig: 369.500) an. In der Woche zum 19. April erhielten 3,019 Mio. Personen in den USA Arbeitslosenunterstützung. Das entspricht einer Zunahme gegenüber der Vorwoche um 74.000.

Erstmals seit vier Jahren wurde damit die 3-Millionen-Marke bei der Arbeitslosenunterstützung wieder nach oben durchbrochen. Beobachtern zufolge deutet dies auch auf einen Rückgang der US-Beschäftigung im April hin. Die offiziellen Zahlen zum US-Arbeitsmarkt veröffentlicht das US-Arbeitsministerium am Freitag um 14.30 Uhr (MESZ).

Fallende Bauausgaben

Die Bauausgaben in den USA sind im März stärker gefallen als erwartet. Das US-Handelsministerium in Washington gab am Donnerstag ein Minus zum Vormonat von 1,1 Prozent bekannt. Im Vormonat Februar waren die Bausausgaben um revidiert 0,4 Prozent gestiegen. Ursprünglich hatte das Ministerium hier ein Minus von 0,3 Prozent ausgewiesen.

Analysten hatten für März im Schnitt mit einem Minus von 0,6 Prozent gerechnet. Die privaten Hausbauer investierten rund 4,6 Prozent weniger als im Vormonat; damit ist der Rückgang so stark wie noch nie.

Einkommen und Inflation

Die Einkommen in den USA haben sich inflationsbereinigt im März nicht verändert. Die Teuerung fraß den geringen Anstieg um 0,3 Prozent vollständig auf. Auch die Verbraucherausgaben, die mit 0,4 Prozent etwas stärker angestiegen waren als erwartet, stiegen inflationsbereinigt lediglich um 0,1 Prozent. Damit sind die Verbraucherausgaben in den ersten drei Monaten des Jahres so langsam gestiegen wie seit sieben Jahren nicht mehr.

Dabei bleibt die Inflation weiterhin hoch. Im März ist sie um 0,2 Prozent auf eine Jahresrate von 3,2 Prozent gestiegen. Selbst in der Kernrate, ohne Energie- und Lebensmittelpreise, betrug sie noch 2,1 Prozent und lag damit über dem von der Fed angepeilten Wert. Die Notenbankgouverneure hatten zwar auf die hohe Inflation besonders bei Lebensmitteln und für Energie hingewiesen, die Leitzinsen am Mittwoch dennoch gesenkt.

Quelle: ntv.de

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