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Streit um Tankflugzeuge US-Kongress prüft Deal

Im Streit um die Auftragsvergabe für neue Tankflugzeuge der US-Luftwaffe dringt das Verteidigungsministerium auf eine rasche Erneuerung der überalteten Flotte. "Jede weitere Verzögerung würde ein echtes Problem darstellen", sagte Ministeriumssprecher Geoff Morrell am Dienstagabend vor Journalisten.

Den Zuschlag für den Großauftrag - einen der bedeutendsten der vergangenen Jahre - erhielten der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS und sein US-Partner Northrop Grumman, der US-Flugzeugbauer Boeing dagegen ging leer aus. Nach Protesten von Boeing prüft der Rechnungshof des US-Kongresses derzeit, ob die Auftragsvergabe korrekt ablief. Mit einer Entscheidung wurde für Mittwoch oder Donnerstag gerechnet.

Für die Luftwaffe habe der Kauf neuer Tankflugzeuge oberste Priorität, betonte Morrell: "Dieser ist schon seit zehn Jahren fällig, das Durchschnittsalter der Maschinen in dieser Flotte ist 47 Jahre." Der Auftrag für 179 Maschinen hat ein Volumen von 35 Mrd. US-Dollar (rund 22,6 Mrd. Euro). Das Pentagon stehe zu der Auftragsvergabe, sie sei fair und transparent verlaufen - die Luftwaffe erhalte damit das beste Flugzeug "und die Steuerzahler die kosteneffizienteste Lösung".

Northrop Grumman und Boeing hatten vergangene Woche erklärt, die Luftwaffe habe bei der Auftragsvergabe Fehler gemacht. Northrop Grumman betonte aber, kleinere Rechenfehler dürften keinen Einfluss auf das Prüfverfahren des Rechnungshofs haben.

Boeing wird - abhängig von Entscheidung des US-Rechnungshofs zur Auftragsvergabe - prüfen, den geplanten Verkauf seiner Tankflugzeuge im Ausland aufzugeben. Das "Wall Street Journal" (WSJ) zitierte am Dienstag den Chef des Tanker-Programms von Boeing, Mark McGraw, mit den Worten, Boeing habe damit gerechnet, dass der Auftrag des Verteidigungsministeriums soviel Produktionsvolumen bringen würde, dass sich auch ein internationales Geschäft mit den Tankflugzeugen rechne.

Quelle: ntv.de

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