Weitere Beteiligungen US-Staat greift ein
09.10.2008, 07:15 UhrDas US-Finanzministerium erwägt eine Beteiligung an vielen Banken des Landes. Damit solle ein Beitrag zur Stärkung des Vertrauens in das Bankensystem geleistet werden, berichtete die "New York Times unter Berufung auf Regierungskreise.
Das Ministerium will in Kürze Details zum 700 Mrd. Dollar schweren Rettungspaket für die US-Finanzbranche bekanntgeben, auf das sich Regierung und Kongress nach langem Ringen geeinigt hatten. Es sei nur noch eine Frage von Tagen, bis das Programm mit allen Vorhaben und Zeitplänen ausführlich vorgestellt werden könne, sagte Staatssekretär David McCormick. "Ich gehe davon aus, dass mit der Umsetzung in Wochen - nicht Monaten - begonnen werden kann." Mit den 700 Mrd. Dollar will die Regierung der angeschlagenen Finanzbranche faule Kredite abkaufen und sie damit entlasten.
US-Präsident George W. Bush hat in einem Telefongespräch mit Brasiliens Staatspräsident Luiz Incio Lula da Silva versichert, dass die Maßnahmen des Rettungsplans in "zweieinhalb Wochen" erste Wirkungen zeigen werden. Die USA seien von der Bankenkrise in einer Zeit wirtschaftlichen Abschwungs getroffen worden, sagte Bush.
Bush sprach auch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über die Finanzkrise. Er erörterte nach US-Angaben mit Merkel unterschiedliche amerikanischen Maßnahmen zur Stabilisierung der Märkte und betonte, die Wichtigkeit eines gemeinsamen Vorgehens aller Staaten bei der Eindämmung der Finanzkrise.
Kein baldiges Ende der Finanzkrise
US-Finanzminister Henry Paulson sprach sich für eine enge Abstimmung der betroffenen Staaten aus. Er habe zu diesem Zweck eine Sonderkonferenz der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) am Samstag vorgeschlagen, sagte Paulson. Dabei sollen sich die Teilnehmer untereinander koordinieren, um die Folgen der Krise und die Abschwächung der Konjunktur in den jeweiligen Ländern zu verringern.
Laut Paulson ist ein baldiges Ende der Finanzkrise in den USA nicht absehbar. "Es ist Geduld gefragt, weil diese Turbulenzen kein schnelles Ende finden werden und noch bedeutsame Herausforderungen zu meistern sind." Er sei aber überzeugt, dass die Probleme überwunden werden können. Er warnte aber auch, dass es weitere Zusammenbrüche von US-Banken geben könne, solange die US-Wirtschaft in schwierigem Fahrwasser sei.
Quelle: ntv.de