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Deutsche Konjunktur stabil US-Wirtschaft droht Stillstand

Angesichts der schlimmsten Krise seit Jahrzehnten auf den internationalen Finanzmärkten droht der US-Wirtschaft nach Einschätzung der OECD der Stillstand. Im ersten Quartal rechnet die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) lediglich mit einem Wachstum von 0,1 Prozent im Vorquartalsvergleich. Im zweiten Quartal sei sogar mit einem Nullwachstum - also einer Stagnation - zu rechnen. Dagegen erhöhte die OECD ihre Prognose für Deutschland.

"Das Wirtschaftswachstum der USA wird in den ersten beiden Quartalen sehr schwach sein", sagte OECD-Chefökonom Jorgen Elmeskov. Von einer Rezession - einem Schrumpfen - zu sprechen, sei vielleicht zu früh. Doch die Wirtschaftsleistung werde immer schwächer.

Gleichzeitig erhöhte die OECD ihre Wachstumsprognose für Deutschland leicht: Die deutsche Wirtschaft werde im ersten Quartal 2008 voraussichtlich um 0,6 Prozent im Vorquartalsvergleich wachsen, das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als noch im Dezember vorhergesagt. "Man muss klar sagen, dass das erste Quartal soweit wohl besser läuft als gedacht", sagte OECD-Deutschlandexperte Felix Hüfner. Die Aufwärtsrevidierung sei Folge der guten Zahlen für Deutschland, etwa in der Industrieproduktion, am Bau oder beim ifo-Geschäftsklima- Index. "Die Auftragslage ist stabil, der Export läuft gut."

Solide finanzielle Basis deutscher Unternehmen

"Wir spüren bislang keine großen Auswirkungen der Krise", sagte Hüfner. Grund sei unter anderem, dass die deutschen Unternehmen weniger abhängig von externer Finanzierung seien. Es sei aber auszuschließen, dass die Finanzkrise und der starke Euro Deutschland auch künftig nicht berühren werden. Es komme nur noch auf den Zeitpunkt und die Stärke der Auswirkungen an. Für das zweite Quartal rechnet die OECD mit einem Wachstum von 0,4 Prozent.

Für den Euro-Raum soll das Wachstum bei 0,5 im ersten und 0,6 Prozent im zweiten Jahresviertel liegen. Hier macht ein Konjunkturprogramm oder eine Zinssenkung nach Meinung von Elmeskov derzeit keinen Sinn. So liege die Inflation angetrieben von hohen Preisen für Öl, Rohstoffe und Nahrungsmittel bereits "oberhalb eines angenehmen Niveaus" und die Wirtschaftsleistung wiederum nur wenig unterhalb des Potenzials. In den USA werde das realwirtschaftliche Wachstum trotz des Konjunkturprogramms der Regierung auch in der nächsten Zeit schwach bleiben, sagte Elmeskov. Die Finanzkrise war ursprünglich vom Einbruch des US-Immobilienmarktes ausgegangen.

Quelle: ntv.de

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