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Wieder voll im Saft US-Wirtschaft überrascht

Die US-Wirtschaft hat im Frühjahr wieder kräftig Fahrt aufgenommen und ist so stark gewachsen wie seit Anfang 2006 nicht mehr. Für das zweite Quartal gab die Regierung einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 3,4 Prozent bekannt. Der Zuwachs ist fast sechs Mal höher als noch zu Jahresbeginn. Verantwortlich waren gestiegene Investitionen und Exporte sowie höhere Ausgaben des Staates, die einen Rückgang bei den Konsumausgaben wett machten. Überraschend positiv fielen auch die gleichzeitig veröffentlichen Inflationsdaten aus. Die Zahlen kamen an den Finanzmärkten gut an.

Analysten hatten nur ein auf das Jahr hochgerechnetes Wachstum zum Vorquartal von 3,2 Prozent erwartet. Im Vorquartal war die weltgrößte Volkswirtschaft unter anderem wegen der Krise in der Baubranche um lediglich 0,6 Prozent expandiert. Zwar belastete der Immobiliensektor die Gesamtwirtschaft weiter mit einem Minus von 9,3 Prozent. Doch dies war deutlich besser als der Rückgang von 16,3 Prozent im Vorquartal.

US-Präsident George W. Bush nannte die US-Wirtschaft nach Vorlage der Wachstumszahlen stark und widerstandsfähig. Sie sei zudem einer der Hauptgründe, warum es auch der Weltwirtschaft gut gehe, sagte er nach einem Treffen mit seinen Beratern.

Volkswirt Kurt Karl von Swiss Re betonte, nach den Unsicherheiten an den Märkten in den vergangenen Wochen lieferten die Daten die klare Botschaft, dass es der US- Wirtschaft gut gehe. "Die Wirtschaft ist OK und deswegen kann die US-Notenbank weiter auf die Inflation schauen."

Auch dort gab es unerwartet gute Nachrichten. Der für die US-Inflationsentwicklung wichtige Kernpreisindex auf Basis der Konsumausgaben stieg nur um 1,4 Prozent statt wie erwartet um zwei Prozent. Im Vorquartal lag der Wert noch bei 2,4 Prozent. Der Index ist für die US-Notenbank ein zentraler Inflationsindikator. An den Märkten schürten die Daten Spekulationen, wonach die Fed in diesem Jahr die Zinsen doch noch senken wird.

In den vergangenen Jahren lief es mit der US-Wirtschaft allerdings nicht so gut wie bislang angenommen. Die Regierung veröffentlichte revidierte Daten, wonach der BIP-Zuwachs im vergangenen Jahr bei 2,9 Prozent lag statt wie bislang berechnet bei 3,3 Prozent. Für 2005 sank der Wert um 0,1 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent, im Jahr zuvor waren es nun 3,6 Prozent statt 3,9 Prozent. Die Konsumausgaben und die Firmengewinne seien doch nicht so hoch gewesen wie zunächst berechnet, hieß es zur Begründung.

Quelle: ntv.de

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