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ThyssenKrupp stellt Weichen Umbau ohne Kündigungen

Nach einem Gewinneinbruch plant der größte deutsche Stahlkonzern ThyssenKrupp den tiefgreifendsten Umbau seiner Unternehmensgeschichte. "Wir werden das Ziel erreichen, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden", versicherte ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz nach einer Aufsichtsratssitzung in Düsseldorf.

Konkrete Zahlen für einen möglichen Personalabbau nannte Schulz nicht. Zuvor hatte das Unternehmen angekündigt, allein in der notleidenden Stahlsparte bis zu 2000 Stellen streichen zu wollen. Die IG Metall befürchtet konzernweit den Abbau von bis zu 5000 der weltweit rund 200.000 Arbeitsplätze.

Beitz musste eingreifen

Der ThyssenKrupp-Aufsichtsrat hatte zuvor mit den Stimmen der Arbeitnehmerbank den geplanten Umbau einstimmig gebilligt. Nach Protesten der Arbeitnehmer sei die Einigung nach dem Eingreifen des 95-jährigen Chefs der Krupp-Stiftung, Berthold Beitz, schließlich zustande gekommen, berichtete Schulz. Die Stiftung kontrolliert als ThyssenKrupp-Großaktionärin gut 25 Prozent des Aktienkapitals.

Noch im laufenden Geschäftsjahr sollen Einsparungen von rund einer Mrd. Euro erreicht werden. Ziel des zum Start des neuen Geschäftsjahres am 1. Oktober geplanten Umbaus sei eine strategisch zentralere Führung des Industriekonzerns, sagte Schulz. Dabei sei der Verzicht von mehreren Zwischenebenen und ein Wegfall von Aufsichtsratsmandaten vorgesehen. Gleichzeitig sollen neue Beiräte eingeführt werden.

Der Konzern werde künftig unterhalb der zwei Bereiche Materials und Technologies in acht sogenannten "Business Areas" geführt. Bislang war der Konzern in fünf selbstständigen Geschäftsbereichen geführt worden.

Für das laufende Geschäftsjahr 2008/2009 (30. September) rechnet der Konzern nach einem drastischen Gewinneinbruch im ersten Halbjahr mit roten Zahlen in "mittlerer bis höherer dreistelliger Millionen-Euro-Größe". Hinzu kämen Sondereffekte wie etwa Restrukturierungs- und Projektkosten, sagte Schulz. Spekulationen, dass der Verlust die Grenze von einer Mrd. Euro überschreiten könne, wollte der Konzernchef nicht bestätigen.

Quelle: ntv.de

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