Bahnangebot abgelehnt Unnachgiebige Lokführer
05.07.2007, 10:42 UhrIm Tarifstreit bei der Deutschen Bahn will die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in der kommenden Woche erneut zu Warnstreiks aufrufen. Das kündigte der Vorsitzende Manfred Schell am Donnerstag nach einem Gespräch mit Bahnchef Hartmut Mehdorn in Frankfurt/Main an.
Die GDL-Forderung nach einem separaten Tarifvertrag für das Fahrpersonal sei von Mehdorn weiterhin abgelehnt worden. Am 13. Juli solle es neue Gespräche geben. Am Dienstag hatten die Lokführer mit kurzzeitiger Arbeitsniederlegung in weiten Regionen den Eisenbahnverkehr vorübergehend zum Erliegen gebracht. "Wir erwarten ein Angebot", sagte Schell. In welcher Art - ob ein separater Tarifvertrag oder in anderer Form - solle sich Mehdorn überlegen. "Wir bleiben bei unserer Forderung." Schell sagte, die GDL werden einen Tarifvertrag, der zwischen der Bahn und den anderen Gewerkschaften Transnet und GDBA vereinbart werde, nicht unterschreiben. In den parallel laufenden Verhandlungen in Berlin hatte der Konzern am Donnerstag ein höheres Angebot auf den Tisch gelegt. Vorgeschlagen wurden dabei 3,4 Prozent mehr Geld zum 1. Januar 2008 sowie eine Einmalzahlung von 450 Euro für die Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember 2007.
Keine einheitliche Linie
Transnet und GDBA bedauerten den Beschluss der GDL. GDBA-Vorstandsmitglied Heinz Fuhrmann machte deutlich, dass der Kurs der GDL auch in ihren eigenen Reihen umstritten sei. Fuhrmann und sein Kollege von Transnet, Alexander Kirchner, bestätigten, dass die Warnstreiks von Transnet und GDBA vorerst ausgesetzt bleiben. Am Sonntag sollen die Tarifverhandlungen mit der Bahn in Berlin fortgesetzt werden.
Die Gewerkschaftsseite zeigte sich zuversichtlich, dass ein Abschluss möglich ist. Zunächst solle in Arbeitsgruppen über Kernpunkte der Gewerkschaftsforderungen weiter verhandelt werden. Vor allem nannten sie dabei die Forderungen nach einem Mindestentgelt. Die Gewerkschaft will für alle Arbeitnehmer eine Garantiezahlung von 150 Euro.
In diesem Punkt gebe es bislang kaum Bewegung, erklärte Kirchner. Er habe jedoch das Gefühl, dass auch die Arbeitgeberseite erkannt habe, dass es jetzt schnell weitergehen müsse. Als Ergebnis der Arbeitsgruppensitzungen werde am Sonntag ein neues Angebot der Arbeitgeber erwartet, sagte Kirchner. Fuhrmann sagte mit Blick auf die Warnstreiks der letzten Tage, es sehe so aus, dass die Arbeitgeber die Signale begriffen hätten.
Quelle: ntv.de