Lanxess legt zu Unter dem Strich Verlust
16.08.2007, 08:00 UhrDer Chemiekonzern Lanxess hat wegen eines hohen Sonderaufwands im zweiten Quartal unter dem Strich rote Zahlen geschrieben. Lanxess habe zwischen April und Juni 59 Mio. Euro Verlust verbucht nach einem Überschuss von 77 Mio. Euro vor Jahresfrist, teilte das Unternehmen in Leverkusen mit. Grund sei ein Sonderaufwand von 150 Mio. Euro im Zusammenhang mit dem geplanten Verkauf des Kunststoffgeschäfts Lustran Polymers an den britischen Chemieriesen Ineos.
Dank Preisanhebungen, Einsparungen und der anhaltend guten Branchenkonjunktur nahm dagegen der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sondereinflüssen um fünf Prozent auf 211 Mio. Euro zu. Analysten hatten nach einer Umfrage von Reuters im Durchschnitt nur mit 205 Mio. Euro gerechnet. Die operative Rendite verbesserte sich um 0,7 Prozentpunkte auf 12,2 Prozent. "Damit sind wir unserem Ziel, die Profitabilität unserer Wettbewerber zu erreichen, wieder ein Stück näher gekommen", erklärte Konzernchef Axel Heitmann. Er will das Unternehmen auf Rendite trimmen.
Mit mehreren Sparprogrammen und dem Verkauf margenschwacher Geschäftsteile soll Lanxess bei der Ertragskraft zur Konkurrenz aufschließen. Diese hatte 2006 etwa 12 bis 14 Prozent Umsatzrendite erreicht.
Der Konzernumsatz von Lanxess sank im zweiten Quartal wegen des Verkaufs von Geschäftsteilen und ungünstiger Wechselkurse um 1,4 Prozent auf 1,73 Mrd. Euro. Für das Gesamtjahr stellte das Management nun einen Anstieg des Ebitda vor Sondereinflüssen auf 700 bis 720 Mio. Euro in Aussicht. 2006 standen 675 Mio. Euro zu Buche. Bislang hatte Lanxess erklärt, der bereinigte operative Gewinn soll um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz zulegen.
Das Anfang 2005 von Bayer in die Unabhängigkeit entlassene Unternehmen hatte Ende Juni angekündigt, sein ertragsschwaches Kunststoffgeschäft Lustran Polymers in zwei Schritten an Ineos zu verkaufen. Zunächst soll Lustran in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Ineos eingebracht werden, woran Lanxess noch für zwei Jahre einen Minderheitsanteil von 49 Prozent behalten will. Mit einer operativen Umsatzrendite von rund 1,8 Prozent 2006 war Lustran eines der Geschäfte, deren Rendite unter fünf Prozent lag. Diese Schwelle will der Konzern spätestens 2009 in keiner Sparte mehr unterschreiten.
Quelle: ntv.de