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Weniger IPOs Unternehmen scheuen Börse

Kaum ein Unternehmen wagt es derzeit, an die Börse zu gehen. Das Emissionsvolumen im zweiten Quartal 2008 an europäischen Börsen betrug mit 9,42 Mrd. Euro lediglich ein Drittel der Summe des Vorjahreszeitraums. Das ergab eine Studie der Wirtschaftsprüfer von Pricewaterhouse Coopers.

Das Ausmaß des Rückganges war dabei an den verschiedenen Handelsplätzen unterschiedlich: Die Emissionswert aller Neuzugänge an der Schweizer Börse stieg um das 2,5-fache. An der Londoner Börse erreichten die Kapitalaufnahmen immerhin fast die Hälfte des Gesamtvolumens aus dem zweiten Quartal 2007.

Die Neulinge an der Deutschen Börse brachten es lediglich auf ein Zehntel der im Vorjahreszeitraum erfassten Werte. Von den acht Neuzugängen in Frankfurt waren lediglich drei echte IPOs, also Börsengänge, die mit einer Kapitalerhöhung verbunden sind. Bei den übrigen handelte es sich um Notierungsaufnahmen, bei denen bereits bestehende Aktien zum Handel an der Börse freigegeben werden.

Mit ihren Neuemissionen im Wert von 330 Mio. Euro rangierten die Frankfurter damit nur auf Rang fünf in Europa. Einzig bedeutsam war der Börsengang der SMA Solar Technology AG, der allein 95 Prozent des gesamten Emissionsvolumens im zweiten Quartal ausmachte. Die vorderen Plätze belegen die Börsen von London (Emissionen: 46, Gesamtwert: 6,3 Mrd. Euro) und Warschau (37/1,9 Mrd. Euro).

Als Grund für die Zurückhaltung wird die anhaltende weltweite Finanzkrise gesehen. Daran wird sich den Experten zufolge zumindest vorläufig auch nichts ändern. "Angesichts der Unsicherheiten am Kapitalmarkt werden nur Unternehmen mit bewährten Geschäftsmodellen den Gang an die Börse wagen", sagte PwC-Partner Volker Fitzner. Hoffnung auf bessere Zahlen für Deutschland mache der Börsengang der Deutschen Bahn im zweiten Halbjahr.

Quelle: ntv.de

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