Sparkurs wird fortgesetzt VW hebt Prognose an
09.03.2007, 10:09 UhrBei Europas größtem Autobauer Volkswagen hat die Sanierung der Kernmarke VW Wirkung gezeigt. Das operative Ergebnis der Markengruppe Volkswagen vor Sondereinflüssen stieg 2006 auf 1,4 Milliarden Euro, nach 516 Millionen Euro im Vorjahr. "Mit der Restrukturierung der Kernmarke Volkswagen Pkw sind wir vorangekommen", sagte Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch am Freitag in Wolfsburg. "Aber noch ereichen wir nicht das Ergebnisniveau früherer Jahre." Die Sanierung wurde vom ehemaligen Markenchef Wolfgang Bernhard maßgeblich vorangetrieben.
Größter Ertragsbringer für den Konzern war die Markengruppe Audi mit einem Ergebnis von fast zwei Milliarden Euro. Wie bereits bekannt, stieg das Konzernergebnis vor Sonderposten insgesamt um mehr als 50 Prozent auf rund 4,4 Milliarden Euro.
Der neue VW-Vorstandschef Martin Winterkorn ist nach einem guten Start ins laufende Jahr optimistischer als bislang. Für 2008 erwartet der Vorstand ein Ergebnis vor Steuern von "mindestens" 5,1 Milliarden Euro. Winterkorns Vorgänger Bernd Pischetsrieder hatte den Vorsteuergewinn mit Hilfe von Einsparungen um vier Milliarden Euro auf 5,1 Milliarden steigern wollen. Dabei nahm er als Basis das Jahr 2004, in dem der Konzern einen Vorsteuergewinn von gut einer Milliarde erzielt hatte.
Es wird weiter gespart
Winterkorn will den Sparkurs seines Vorgängers fortführen. "Trotz der bereits umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen sind besonders die Werke der Marke Volkswagen noch nicht ausgelastet. Es wird also auch im Jahr 2007 eine der Hauptaufgaben von Volkswagen sein, sowohl die Auslastung als auch die Produktivität weiter zu steigern", sagte er. Winterkorn hatte Pischetsrieder zu Jahresanfang an der Konzernspitze abgelöst. Davor war er Vorstandschef der erfolgreichen Ingolstädter VW-Tochter Audi.
Nur geringe Dividendenerhöhung
Für 2007 bekräftigte Volkswagen seine Prognose, wonach der operative Gewinn weiter steigen soll. Auch Umsatz und Absatz sollen zulegen. In den ersten beiden Monaten verkaufte der Konzern weltweit bereits 8,3 Prozent mehr Fahrzeuge. Im abgelaufenen Jahr hatte Volkswagen einen Gewinnsprung hingelegt. Im operativen Geschäft verdiente der Konzern dank neuer Modelle vor Sonderposten 4,4 Milliarden Euro, ein Plus von 50 Prozent.
Durch Sondererträge aus dem Verkauf des Autovermieters Europcar und einer Körperschaftssteuergutschrift hat sich der Gewinn unter dem Strich auf 2,75 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Gemessen daran fällt die angekündigte Dividendenerhöhung auf 1,25 Euro je Stammaktie und 1,31 Euro für die Vorzüge mager aus. Die Dividende steigt damit nur um zehn Cent verglichen mit dem Vorjahr.
Arbeit am Hybrid-Antrieb
Laut Winterkorn will VW bereits "in kurzer Zeit" einen Hybrid-Antrieb für die beiden wichtigen Modelle Golf und Polo anbieten. Einen genauen Zeitpunkt nannte er zunächst nicht. Schon im nächsten Jahr wolle Volkswagen zudem mit einer Hybridversion des bulligen Geländewagens Audi Q7 und des VW Touareg an den Start gehen.
Volkswagen entwickelt einen Antrieb aus einer Kombination von Elektromotor und einem herkömmlichen Verbrennungsmotor. Dabei kooperiert VW mit seinem Großaktionär Porsche und der Ingolstädter VW-Tochter Audi. Deren Vertriebschef Ralph Weyler hatte auf dem Genfer Autosalon ein Hybrid-Auto bereits für Ende 2008 angekündigt.
Auch andere deutsche Hersteller sind Allianzen eingegangen, um zu der in der Hybrid-Technik vorausgeeilten japanischen Konkurrenz von Toyota und Honda aufzuschließen.
Quelle: ntv.de