US-Geschäft schwach VW spart weiter
11.09.2007, 12:43 UhrEuropas größter Autohersteller Volkswagen hat angesichts steigender Absatzzahlen seine Gewinnziele bekräftigt, drückt aber weiterhin auf die Kostenbremse. Für 2007 rechnet der Vorstand fest mit einem Vorsteuergewinn von mindestens 5,1 Mrd. Euro.
Die VW-Belegschaft müsse sich im kommenden Jahr aber auf neue Sparmaßnahmen einstellen, damit der Konzern sein Ergebnis weiter nach oben schrauben könne, kündigten VW-Chef Martin Winterkorn und sein Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch am Dienstag zur Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt an. Der Haustarifvertrag biete genügend Sparpotenzial, sagte Pötsch.
Im August steigerte VW trotz der schwachen Autokonjunktur auf dem Heimatmarkt Deutschland weltweit den Absatz im Vergleich zum Vorjahresmonat um gut elf Prozent. Der Wolfsburger Autobauer verkaufte laut Winterkorn 461.000 Fahrzeuge. Seit Jahresbeginn habe der Konzern gut vier Mio. Fahrzeuge ausgeliefert, ein Zuwachs von 8,4 Prozent. Damit werde Volkswagen sein Absatzziel von erstmals sechs Mio. Fahrzeugen in diesem Jahr voraussichtlich erreichen. Sorgenkind bleibt allerdings das verlustreiche US-Geschäft. Frühestens ab 2010 sei dort mit akzeptablen Erträgen zu rechnen, sagte Pötsch. Neue Modelle speziell für den amerikanischen Markt sollen die Wende bringen.
Drei-Liter-Auto geplant
Generell kündigte Winterkorn für die nächsten drei Jahre konzernweit ein Dutzend neuer Modelle bei mehreren Marken an. Dabei gehe es vor allem um Nischenfahrzeuge. Der VW-Chef wies Kritik von Experten und Umweltverbänden zurück, die deutschen Hersteller seien zu wenig am Bau spritsparender Autos interessiert. VW sei in Sachen Umweltschutz mit verbrauchsarmen Diesel-Motoren schon früh am Start gewesen.
Auf der IAA präsentiert VW erstmals ein neues Drei-Liter-Auto, allerdings noch im Planungsstadium als so genannte Studie. Das Modell "up!" soll als Vier-Sitzer unter drei Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern verbrauchen. Das erste Drei-Liter-Modell von VW - der Lupo - war vor Jahren wegen zu geringer Absatzzahlen vom Markt genommen worden.
Keine Eile bei Lkw-Fusion
Bei der geplanten Fusion der eigenen Nutzfahrzeugsparte mit den Lkw-Herstellern MAN und Scania sieht sich VW nicht unter Druck. Der Vorstand ließ offen, bis wann die Allianz unter Dach und Fach sein soll. Derzeit sei dies kein vorrangiges Thema, sagte Pötsch. Die Unternehmen hätten derzeit Rekordauftragsbestände und mit dem operativen Geschäft alle Hände voll zu tun.
Quelle: ntv.de