Falls Porsche einlenkt VW will Klage zurückziehen
26.01.2008, 12:34 UhrIm monatelangen Streit um Mitbestimmung zwischen den Betriebsräten von VW und dem Großaktionär Porsche rückt eine schnelle außergerichtliche Lösung näher. Nach Informationen des "Focus" wollen die Spitzen der beiden Autobauer an diesem Montag zu einem entscheidenden Treffen zusammenkommen, um eine juristische Auseinandersetzung in letzter Minute abzuwenden. Eine Bestätigung des Termins gab es von Porsche zunächst nicht.
Der VW-Betriebsrat hatte seinen Großaktionär verklagt, weil sich die Wolfsburger Arbeitnehmervertreter bei der Mitbestimmungsregelung der neu gegründeten Porsche-Holding unfair behandelt fühlen. Am 13. Februar soll das Verfahren vor dem Arbeitsgericht in Ludwigsburg beginnen.
Nach "Focus"-Informationen will VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh die Klage aber kurzfristig zurückziehen, falls Porsche Zugeständnisse macht. Im Holding-Betriebsrat sollen die Arbeitnehmervertreter der beiden Autobauer nach einer Übernahme je 20 Plätze erhalten. Osterloh pocht allerdings auf mehr Sitze, weil er etwa 27-mal so viele Beschäftigte vertritt wie Porsche- Betriebsratschef Uwe Hück.
Nach Informationen des Nachrichtenmagazins lenkte die Porsche- Seite nun ein und stellte mehr als 30 Betriebsratsposten für VW in Aussicht. Zudem dürften die Wolfsburger ihre bisherigen Gremien wie den Welt- und Europa-Betriebsrat behalten. Bereits auf der Hauptversammlung des Stuttgarter Sportwagenbauers am vergangenen Freitag war aus Porsche-Kreise deutlich gemacht worden, dass man eine Gerichtsverhandlung möglichst vermeiden wolle. Schon im Dezember hatten sich die streitenden Parteien getroffen und Weichen für eine außergerichtliche Einigung gestellt. Porsche hält derzeit knapp 31 Prozent der Volkswagen-Aktien.
Quelle: ntv.de