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Tarifkonflikt im Einzelhandel Ver.di lehnt Angebot ab

Im Tarifkonflikt des Einzelhandels stehen die Zeichen wieder auf Streik. Die Gewerkschaft Ver.di ließ am Freitag trotz der Vorlage eines neuen Angebots der Arbeitgeber die Tarifgespräche für die rund 400.000 Beschäftigten der Branche in Nordrhein-Westfalen platzen. Eigentlich hatten beide Seiten in dem Tarifbezirk, in dem Handelsriesen wie Metro oder Arcandor ihren Sitz haben, einen Pilotabschluss angepeilt. Ver.di will nun am Montag über das weitere Vorgehen beraten. Die Arbeitgeber warnten vor einer Ausweitung der Ausstände, die bereits das Weihnachts- und Ostergeschäft belastet hatten.

"Das Wort 'Provokation' ist keine ausreichende Beschreibung für das, was die Arbeitgeber hier vorlegen", sagte die Ver.di-Verhandlungsleiterin Lieselotte Hinz nach den gescheiterten Gesprächen. Im Ergebnis solle den Arbeitnehmern "Geld weggenommen werden". Die Arbeitgeber hatten ihrem Verband HDE zufolge für Mai 2007 bis April 2008 eine Einmalzahlung von 360 Euro angeboten. Zum 1. Mai 2008 sollten die Entgelte dann um 2,5 Prozent steigen, um zum 1. Mai 2009 erneut um 2,5 Prozent angehoben zu werden.

Vom Januar 2009 sollte es zudem für die Zeit von 20.00 bis 22.00 Uhr Zuschläge in Höhe von 20 Prozent und von 22.00 bis 06.00 Uhr 50 Prozent geben. Ver.di erklärte, die angebotenen Erhöhungen lägen unter der zu erwartenden Inflationsrate. Die angebotenen Spät- und Nachtzuschläge unterschritten zudem das, was derzeit gezahlt werde.

Ein HDE-Sprecher sagte dagegen, die Branche habe angesichts ihrer wirtschaftlichen Lage "nicht mehr viel Bewegungsspielraum". Ver.di solle von Streiks absehen und an den Verhandlungstisch zurückkehren. Der HDE bedauere das Vorgehen der Gewerkschaft.

Bereits im vergangenen November waren die Gespräche geplatzt. In dieser Woche hatten beide Seiten nun vergeblich einen neuen Anlauf für eine Einigung versucht. Verdi war mit einer Forderung nach 4,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt in die Tarifrunde gegangen.

Quelle: ntv.de

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