Tarifstreit bei der Post Verdi setzt auf Dauerstreik
22.04.2008, 12:09 UhrMit bundesweiten Warnstreiks bei der Deutschen Post hat die Gewerkschaft Verdi ihren Druck auf die Arbeitgeber nochmals erhöht. Von den erneuten Arbeitsniederlegungen waren am Dienstag besonders Großkunden betroffen. Rund eine Million Briefe und Einschreiben blieben nach Gewerkschaftsangaben liegen, weil rund 450 Beschäftigte in den Postfach-Verteilanlagen kurzfristig in den Ausstand traten. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) forderte die Tarifparteien auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Leer blieben vor allem die Postfächer von Unternehmen, Behörden und Verwaltungen etwa in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Hessen, Niedersachsen und Bremen. Auch für die nächsten Tage kündigte Verdi weitere kurzfristige Arbeitsniederlegungen an. "Neue Gespräche wird es erst geben, wenn die Post ein neues Angebot vorlegt, das den Namen auch verdient", sagte Verdi-Sprecher Jan Jurczyk.
Die Tarifverhandlungen zwischen Verdi und der Deutschen Post waren am Wochenende gescheitert. Die bisherige Offerte der Post sieht eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent, eine Verlängerung der Arbeitszeit um eine halbe Stunde pro Woche und eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis zum 30. Juni 2011 vor. Die Gewerkschaft fordert sieben Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie die Verlängerung des Kündigungsschutzes bis Mitte 2011 und zehn sogenannte Arbeitszeitverkürzungstage pro Jahr.
Ab spätestens 2. Mai will Verdi in einen flächendeckenden und unbefristeten Streik treten.
Quelle: ntv.de