Woolworth-Pleite Verdi stellt Bedingungen
15.04.2009, 10:36 UhrNach der Insolvenz bei der Billig-Kaufhauskette Woolworth hat die Gewerkschaft Verdi Zugeständnisse der Belegschaft an Bedingungen geknüpft. Zunächst sei ein "überzeugendes Konzept" für das Unternehmen nötig, sagte Verdi-Handelsexperte Johann Rösch der "Frankfurter Rundschau". Woolworth müsse sich klar als Discount-Warenhaus positionieren. Zudem müssten die Gesellschafter und der US-Investor Cerberus einen Beitrag zur Rettung des Unternehmens leisten, bevor man über Zugeständnisse der Beschäftigten reden könne. Cerberus hatte 2007 rund 100 Woolworth-Immobilien gekauft und an den Einzelhändler zurückvermietet.
Woolworth, das dem britischen Finanzinvestor Argyll Partners gehört, hat über die Ostertage Insolvenzantrag gestellt. Dem Unternehmen droht nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters Ottmar Hermann die Zahlungsunfähigkeit. Betroffen sind insgesamt 11.000 Arbeitsplätze. In Deutschland müssen rund 9000 Woolworth-Mitarbeiter um ihre Stelle bangen, darunter 6000 Teilzeit- oder geringfügig Beschäftigte. Die gut 300 Kaufhäuser sollen nach Hermanns Vorstellungen geöffnet bleiben.
"Wir möchten in dieser außerordentlich schwierigen Situation alles versuchen, Arbeitsplätze zu sichern und möglichst viele Standorte zu erhalten," hieß es in einer Mitteilung Hermanns.
Die Rezession hat die Probleme vieler Einzelhandelsketten in Deutschland verschärft. Sie erschwert die Aufnahme von Krediten. Vor allem Warenhäuser sind für Experten ein Auslaufmodell, die Kunden gehen lieber zu Discountern oder Fachhändlern.
Quelle: ntv.de