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DSL-Preiskampf belastet Versatel-Aktie schmiert ab

Der Preiskampf auf dem Markt für DSL-Internetanschlüsse macht dem deutschen Festnetzbetreiber Versatel zu schaffen. Das als Kandidat für den Technologieindex TecDax gehandelte Unternehmen senkte am Dienstag trotz Kundenwachstums im Halbjahr seine Ergebnisprognose und schickte damit die Aktie auf Talfahrt. Der Kurs brach mit einem Minus von mehr als 20 Prozent dramatisch ein. Damit hat das Papier seit dem Börsengang im April fast zwei Drittel an Wert verloren.

"Der Wettbewerb hat uns von der Größenordnung und von der Dynamik überrascht", räumte Versatel-Chef Peer Knauer ein. Versatel peile nun für das Gesamtjahr 2007 einen Umsatz von 680 bis 700 Millionen Euro an. Bisher hatte der Vorstand bis zu 760 Millionen Euro angestrebt. Die Umsatzrendite vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) werde sinken statt wie bislang angekündigt den Vorjahreswert von 32 Prozent zu übertreffen. Die Zahl der Kunden mit schnellen Internetanschlüssen (DSL) soll dagegen um 200.000 auf knapp 663.000 zulegen. Im ersten Halbjahr gewann Versatel 85.000 Kunden.

Knauer bezeichnete als vorrangiges Ziel einen möglichst starken Zuwachs der Kundenzahl, selbst wenn dies auf Kosten des Ergebnisses gehe. "Wichtig ist, uns ein möglichst großes Stück aus dem wachsenden Breitbandmarkt herauszuschneiden." Das Unternehmen wolle derzeit vor allem aus eigener Kraft wachsen, schließe aber Übernahmen nicht aus. Über einen mögliche Einstieg bei Freenet wollte Knauer sich nicht näher äußern.

Im ersten Halbjahr verbuchte Versatel einen Verlust von 64,5 Millionen Euro. Der Halbjahresumsatz stieg vor allem durch der Übernahme des Festnetzbetreibers Tropolys um 38 Prozent auf 337,7 Millionen Euro. Das bereinigte Ebitda legte um 23 Prozent auf 92,8 Millionen Euro zu, ohne die Übernahme ergab sich jedoch ein Rückgang um vier Prozent.

Quelle: ntv.de

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