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Vorwürfe gegen Piech Volkert tritt nach

Der am Freitag zu einer Haftstrafe von fast drei Jahren verurteilte Ex-VW-Betriebsratschef Klaus Volkert hat in der Affäre um Untreue und Lustreisen auf Firmenkosten Fehler eingeräumt. Im Interview mit dem "Spiegel" gab Volkert zu, "wahrscheinlich vielen geschadet" zu haben -auch dem Mitbestimmungsgedanken.

"Das Schlimmste ist wirklich, was ich meiner Familie angetan habe." Zugleich klagte er die IG Metall an, keine Lehren aus der Affäre gezogen zu haben. Da werde "doch alles totgeschwiegen". Letztlich fordere die Mitbestimmung "einen derart großen Spagat, dass es einen irgendwann zerreißt, egal wie charakterfest man ist".

Volkert verteidigte jedoch auch das alte System: "Alle haben doch profitiert. Der Konzern brummte, nie gab es bessere Tarifverträge für die Beschäftigten." Auf die Frage, ob die ganze VW-Affäre hinter dem Rücken von Pich stattgefunden haben kann, sagt Volkert: "Wer die damalige Gesamtkonstellation im Unternehmen kennt, kann sich schwer vorstellen, dass all das ohne Pich gelaufen ist." Im VW-Konzern habe es "nur wenig gegeben, was er nicht wusste".

Volkert zeigte sich verärgert über die Ungleichbehandlung des ebenfalls über die VW-Affäre gestolperten Ex-Personalvorstands Peter Hartz. Im Gegensatz zu Hartz habe die Staatsanwaltschaft ihm "nie einen Deal angeboten". Neben einer Bewährungsstrafe bekomme Hartz vom VW-Konzern weiter seine volle Betriebsrente von 16.000 Euro monatlich, Volkerts Altersbezüge wurden dagegen "um 50 Prozent gekürzt".

Am Freitag hatte das Landgericht Braunschweig Volkert wegen Anstiftung und Beihilfe zur Untreue zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Piech hatte vor Gericht entschieden bestritten, von den Vorgängen um Lustreisen und Sonderboni gewusst zu haben.

Quelle: ntv.de

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