Nächster Wackelkandidat Wachovia sucht Käufer
28.09.2008, 10:26 UhrNach dem größten Banken-Zusammenbruch der US-Geschichte hat sich der Druck auf eine Reihe weiterer Finanzhäuser verschärft. Die zu den führenden US-Großbanken zählende Wachovia steht nach Milliardenverlusten sowie einem Absturz an der Börse unter Zugzwang und spricht laut Medien mit mehreren möglichen Käufern.
Zu den Interessenten zählten die US-Konzerne Citigroup und Wells Fargo sowie die spanische Banco Santander, berichteten die "New York Times" und das "Wall Street Journal" am Wochenende übereinstimmend.
Experten rechnen unterdessen auch trotz des geplanten staatlichen Rettungspakets mit weiteren Banken-Pleiten in den USA. Neue Zusammenbrüche unter den insgesamt rund 8400 US-Banken seien wahrscheinlich, sagte vor kurzem auch die Chefin der staatlichen Einlagensicherung FDIC, Sheila Bair.
Lebensbedrohlicher Sog
Die bisher größte US-Sparkasse Washington Mutual (WaMu) war zum Ende der Woche zusammengebrochen. Die Behörden verkauften sie zum Großteil an den US-Finanzkonzern JP Morgan Chase. Wie zahlreiche andere Banken hatte WaMu durch die Kreditkrise Milliardenverluste erlitten und war zuletzt durch einen massiven Kurssturz an der Börse in einen lebensbedrohlichen Abwärtssog geraten.
Das Traditionshaus Wachovia stürzte am Freitag an der Börse heftig ab. Die Aktie verlor mehr als 27 Prozent auf nur noch zehn Dollar, nachbörslich ging die Talfahrt weiter. Seit Jahresbeginn büßte die viertgrößte US-Bank rund 75 Prozent ihres Börsenwerts ein.
Quelle: ntv.de