Absatzkrisenopfer Nr. 3 Wagon Automotive pleite
11.12.2008, 14:24 UhrDie Krise auf dem Automarkt hat auch den unterfränkischen Autozulieferer Wagon Automotive aus Waldaschaff an den Rand der Zahlungsunfähigkeit gebracht. Das Unternehmen habe beim Amtsgericht Aschaffenburg Insolvenz angemeldet, sagte Geschäftsführer Helge Bender am Donnerstag und bestätigte damit einen Bericht der Zeitung "Main-Echo".
Bei der von der Pleite bedrohten Firma aus dem Landkreis Aschaffenburg arbeiten etwa 650 Menschen. Bender kündigte an, gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter nach einer Sanierungslösung zu suchen. "Die wird mit Sicherheit auch einen gewissen Personalabbau mit sich ziehen."
Wie viele Stellen wegfallen werden, steht laut Bender noch nicht fest. An dem Standort werden unter anderem Türrahmen für Autos gefertigt. Hintergrund der am Mittwoch angemeldeten Insolvenz sei die Zahlungsunfähigkeit des britischen Mutterkonzerns Wagon Plc mit Sitz in Birmingham. Hauptkunden der Unternehmensgruppe sind die französischen Autokonzerne PSA und Renault. Daneben beliefert Wagon neben den deutschen Autobauern Daimler, Volkswagen und Audi auch die beiden angeschlagenen US-Konzerne Ford und General Motors.
Am Standort Waldaschaff lässt die Gruppe Karosserieteile fertigen. Die wichtigsten Abnehmer der hier gefertigten Bauteile sind nach früheren Angaben des Unternehmens Audi, Daimler, Ford, Jaguar, Scania und Volkswagen.
Am Vortag hatte der Autozulieferer Tedrive Insolvenz angemeldet. Dabei sind die beiden deutschen Gesellschaften Tedrive Germany in Düren und Tedrive Steering in Wülfrath mit zusammen 1500 Beschäftigten betroffen. Der Mittelständler fertigt Lenksysteme und Antriebswellen. Unterdessen haben sich beim Leverkusener Bremsbeläge- Herstellers TMD Friction nach der Insolvenzanmeldung mehrere potenzielle Investoren gemeldet. Im Januar will Friction an drei seiner vier deutschen Standorte Kurzarbeit einführen.
Quelle: ntv.de