Konjunkturflaute hilft Wal Mart steigert Gewinn
14.08.2008, 15:49 UhrDer weltgrößte Einzelhändler Wal-Mart hat im vergangenen Vierteljahr von der Konjunkturflaute in den USA profitiert und deutlich mehr verdient. Zugleich hob der US-Konzern seine Prognose für das Gesamtjahr an. Wal-Mart habe viele US-Bürger mit niedrigen Preisen für Lebensmittel, Kosmetikartikel und Elektronikprodukte in die Geschäfte gelockt, teilte das Unternehmen mit. Zudem kamen Wal-Mart Steuergutschriften aus einem staatlichen Konjunkturprogramm zu Gute.
Der Nettogewinn des in Betonville im US-Bundesstaat Arkansas ansässigen Konzerns kletterte im Berichtszeitraum um 17 Prozent auf 3,45 Mrd. Dollar. Je Aktie belief sich das Ergebnis aus fortgeführtem Geschäft auf 86 Cent nach 75 Cent im Vorjahreszeitraum. Damit übertraf der Konzern die Erwartungen der Analysten, die im Schnitt mit 84 Cent gerechnet hatten. Seinen Umsatz bezifferte Wal-Mart auf 101,6 Mrd. Dollar. Für das Gesamtjahr zeigte sich der Einzelhändler optimistisch und erwartet nun einen Gewinn aus fortgeführtem Geschäft zwischen 3,43 und 3,50 Dollar je Aktie. Im Februar hatte das Unternehmen lediglich ein Ergebnis von 3,30 bis 3,43 Dollar je Dividendenpapier in Aussicht gestellt.
Schwierige Zeiten
Angesichts der hohen Treibstoffkosten und des beschleunigten Preisauftriebs sei das wirtschaftliche Umfeld aber schwierig, sagte Wal-Mart-Chef Lee Scott. "Wenn die Energie- und Ölpreise die Inflation und Lebensmittelpreise in die Höhe treiben, geraten die Kunden unter starken Druck", fügte er hinzu. Für das laufende dritte Quartal zeigte sich Wal-Mart deshalb vorsichtig. Der Gewinn in den drei Monaten von Juli bis September könnte die Erwartungen der Analysten verfehlen: Wal-Mart geht von 73 bis 76 Cent aus, die Analysten derzeit von durchschnittlich 76 Cent.
Seit einigen Wochen bekommt der Konzern das Auslaufen der Steuergeschenke zu spüren, die die Regierung von Präsident George W. Bush den Bürgern zur Stützung der Wirtschaft gemacht hat: Die US-Regierung hatte Steuererleichterungen im Volumen von rund 100 Mrd. Dollar beschlossen und zwischen April und Mitte Juli entsprechende Schecks an die Bürger geschickt. Wal-Mart hatte angeboten, die Schecks ohne Gebühr anzunehmen. Nach Ende der Maßnahme im Juli war der Umsatz bei Wal-Mart dann nicht mehr so deutlich gestiegen wie am Markt erwartet.
Der Einzeleinzelhändler beschäftigt weltweit über zwei Millionen Menschen und ist damit der größte Arbeitgeber der Welt. Die Wal-Mart-Aktie legte im vorbörslichen Handel 0,6 Prozent zu.
Quelle: ntv.de