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Verdi macht ernst Warnstreiks bei Telekom

Der Konflikt um die Ausgliederung von bis zu 50.000 Beschäftigten der Deutschen Telekom spitzt sich zu. Einen Tag vor Beginn der dritten Verhandlungsrunde rief die Gewerkschaft Verdi am Mittwoch 1.000 Arbeitnehmer an sechs Standorten zu Warnstreiks auf, um das Telekom-Management zu umfassenden tariflichen Zusagen zu bewegen.

Die Arbeitgeberseite will hingegen nicht von ihrem Angebot abweichen, dass sie vor einer Woche vorgelegt hatte. Dieses sieht neben Mehrarbeit und niedrigeren Gehältern auch eine Reihe von Ausgleichsleistungen vor.

"Wir wollen in den Verhandlungen zu einem Ergebnis kommen", sagte ein Telekom-Sprecher. "Unser Verhandlungspaket liegt auf dem Tisch." Warnstreiks änderten nichts an der Situation, ergänzte der Sprecher. Die Telekom will die Kosten massiv senken und den Service verbessern, um den Konzern wettbewerbsfähiger zu machen. Laut Telekom-Management gibt es keine Alternative zur Auslagerung der Service-Mitarbeiter in konzerneigene Gesellschaften, um die Beschäftigung langfristig zu sichern. Der Bonner Konzern will bis Ende April eine Einigung mit Verdi erzielen, würde die zum 1. Juli geplante Ausgliederung aber notfalls auch ohne Zustimmung umsetzen.

Die Gewerkschaft lehnt die Pläne ab. "Die Beschäftigten streiten dafür, dass die Telekom mit Verdi einen tariflichen Schutz bei der geplanten Auslagerung in Servicegesellschaften vereinbart", erklärte Verdi-Verhandlungsführer Lothar Schröder. Nur so könnten die betroffenen Mitarbeiter vor dramatischen Einschnitten geschützt werden. "Da erwarten wir jetzt ein klares Signal des Telekom-Vorstands", ergänzte Schröder. Sonst sei mit weiteren Warnstreiks zu rechnen. Die Vorschläge des Managements hält Verdi für unbrauchbar, um den Service zu verbessern und die Probleme der Telekom zu lösen.

Die betroffenen Beschäftigten sollen künftig mindestens 38 Stunden statt bislang 34 Stunden pro Woche arbeiten, flexibler eingesetzt werden und weniger verdienen. Berufsanfängern will die Telekom 20.000 statt bislang bis zu 34.000 Euro jährlich zahlen, was Verdi als inakzeptabel bezeichnet hat. Im Gegenzug, so hatte das Telekom-Management signalisiert, könnte der Ende 2008 auslaufende Kündigungsverzicht verlängert und die Fremdvergabe von Aufträgen reduziert werden.

Die ersten beiden Gesprächsrunden hatten keine Annäherung gebracht. Der kommissarische Telekom-Personalvorstand Karl-Gerhard Eick hatte kritisiert, dass Verdi Verhandlungen über das Angebot ablehne und nur über einen vor ihr so genannten Auslagerungsschutz sprechen wolle. So wolle Verdi einen umfänglichen finanziellen Ausgleich erreichen, etwa für eine längere Wochenarbeitszeit.

Quelle: ntv.de

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