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Überlegungen in London Weitere Bankenhilfe?

Großbritannien erwägt nach Medieninformationen weitere Milliardenhilfen für den angeschlagenen Bankensektor. Wie die Zeitung "The Times" berichtete, will die Regierung innerhalb weniger Wochen entscheiden, ob die lahmende Kreditvergabe mit weiteren Steuermilliarden angekurbelt werden soll.

Zu den möglichen Maßnahmen eines neuen Hilfspakets für den Bankensektor gehören laut "Times" neben Finanzspritzen auch das Aufkaufen fauler Kredite und die Bereitstellung günstigerer Staatsgarantien für Banken, damit die Institute leichter neue private Investoren finden. Nach Informationen der Zeitung "The Telegraph" kann es sogar zur kompletten Verstaatlichung mancher Kreditinstitute kommen.

Premierminister Gordon Brown räumte ein, dass weitere Maßnahmen notwendig seien, damit die Kreditvergabe der Banken wieder in Schwung komme. Steuerfinanzierte Finanzspritzen für die Kreditinstitute stünden aber auf der Tagesordnung nicht an erster Stelle, sagte Brown ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Bislang hatten sich die drei britische Großbanken HBOS, RBS und Lloyds TSB im Tausch gegen Aktien mit 37 Mrd. Pfund (38,5 Mrd. Euro) aus dem ersten staatlichen Rettungspaket bedient.

Errichtung einer "Bad Bank"

Dieses erste steuerfinanzierte Rettungspaket für die britischen Banken hatte ein Volumen von insgesamt 500 Mrd. Pfund. Für eine Teilprivatisierung der Kreditinstitute hatte die Regierung 50 Mrd. Pfund zur Verfügung gestellt. Neben einer Geldspritze von 200 Mrd. Pfund der Notenbank verpflichtete sich der Staat ferner, mit 250 Mrd. Pfund für Leihgeschäfte zwischen den Banken geradezustehen.

Trotz des Rettungspakets und einer drastischen Zinssenkung der Notenbank kam das Leihgeschäft zwischen den Banken aber nicht wie gewünscht in Gang. Daher werde nun auch die Schaffung einer "Bad Bank" in Betracht gezogen, bei der der Staat sämtliche faulen Kredite übernehmen würde. Entsprechende Forderungen waren auch schon aus der deutschen Kreditwirtschaft gekommen. Bis Ende Januar wollen dem Bericht zufolge Brown, Schatzkanzler Alistair Darling und Wirtschaftsminister Peter Mandelson über die zusätzliche Hilfe entscheiden.

Quelle: ntv.de

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