Gericht stützt Barclays Weiterer Bieter für ABN
14.07.2007, 11:37 UhrIm Übernahmekampf um die niederländische Großbank ABN Amro zeichnet sich einem Medienbericht zufolge eine interessante Wende ab. Neben der britischen Barclays Bank, die von ABN-Amro-CEO Rijkman Groenink als Fusionspartner favorisiert wird, und dem Dreierbund aus Royal Bank of Scotland (RBS), Santander und Fortis soll sich nun angeblich noch ein weiteres Konsortium formieren, schreibt der Börsenbrief "Platow Brief" ohne Angaben von Quellen.
Dem Bündnis soll die niederländische ING, die spanische BBVA sowie möglicherweise die Citigroup angehören. Offensichtlich wolle die ING nicht weiterhin tatenlos mit ansehen, wie ihr inländischer Wettbewerber ABN Amro durch einen Zusammenschluss mit einem anderen Institut womöglich an Stärke gewinnt, berichtet der "Platow Brief" weiter.
Bei der ING war für eine Stellungnahme am Abend niemand erreichbar. Gerüchte würden nicht kommentiert, hieß es von der Citigroup auf Nachfrage. Bei der BBVA war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.
Unterdessen hat das britische Institut Barclays im Ringen um die Bank ABN Amro am Freitag Rückendeckung für seine Übernahmepläne bekommen. Das Oberste Gericht der Niederlande hob das Urteil einer niedrigeren Instanz auf, wonach ABN die US-Tochter LaSalle nur mit Zustimmung der Aktionäre veräußern darf. Der geplante LaSalle-Verkauf an die Bank of America ist Teil einer ABN-Vereinbarung mit Barclays, die die Niederländer ohne die US-Bank für 63 Mrd. Euro übernehmen will.
Die rivalisierende Bieter-Gruppe um die Royal Bank of Scotland (RBS) kündigte nach der Entscheidung ein neues Angebot an. "Die Offerte wird wesentlich besser sein als Barclays' vorgeschlagenes Angebot und wird nicht davon abhängen, ob LaSalle Teil der ABN-Amro-Gruppe bleibt", erklärten RBS und ihre Partner, die niederländisch-belgische Finanzgruppe Fortis und die spanische Bank Santander, zehn Tage vor Ablauf der Angebotsfrist.
Bislang bieten sie 71 Mrd. Euro überwiegend in bar für die Niederländer - allerdings mit LaSalle. Egal wer letztlich den Zuschlag bekommt, es geht um die weltgrößte Bankenfusion.
Quelle: ntv.de