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Kalter Luftzug Weltwirtschaft kühlt ab

Das Weltwirtschaftsklima ist angesichts der anhaltend hohen Inflation auf den tiefsten Stand seit fast sieben Jahren gesunken. Der Index des Ifo-Instituts sank im dritten Quartal auf 73,4 Zähler von 81,4 Punkten im Frühjahr, teilten die Münchner Forscher mit.

Die Aussichten für die kommenden sechs Monate schätzten die gut 1000 befragten Experten sogar so schlecht ein wie seit Ende 1990 nicht mehr.

Doch auch die gegenwärtige Lage wird pessimistischer beurteilt. "Die Abkühlung ist ein weltweites Problem", sagte Ifo-Konjunkturexperte Gernot Nerb. Lediglich die Ölförderländer seien davon ausgenommen.

Hoffnung in den USA

Ein Hoffnungsschimmer zeichnet sich Nerb zufolge in den USA ab: Dort seien die Befragten nicht mehr ganz so pessimistisch für die kommenden sechs Monate wie in der ersten Jahreshälfte, der Klimaindex stieg etwas.

Die gegenwärtige Situation bewerteten sie jedoch weiterhin als ungünstig. In Westeuropa verschlechterte sich das Klima in fast allen Ländern; vor allem die Erwartungen wurden heruntergeschraubt.

Sorgenkinder in Europa

Die aktuelle Lage bewerteten die Experten in Spanien, Italien und in Großbritannien negativ, während sie vor allem in Deutschland, Finnland, Österreich und den Niederlanden noch als gut eingeschätzt wird.

Mit Sorge betrachteten die Experten vor allem die Geldpolitik und die Inflation. "Die Kostensteigerungen sind ein Problem, weil man sie nur begrenzt weitergeben kann", sagte Nerb. Für dieses Jahr gehen die Befragten in den USA von einer Inflation von 3,8 Prozent aus, nachdem sie 2007 noch bei 2,8 Prozent gelegen hatte.

Hohe Inflationserwartung

In Westeuropa wird mit einer Teuerungsrate von 3,5 Prozent gerechnet, 2007 verteuerten sich die Lebenshaltungskosten hier lediglich um 2,1 Prozent. Die Notenbanken dürften deswegen nach Einschätzung der Experten ihre Zinsen anheben.

Das Ifo-Institut befragte die Experten im Juli. Der zuletzt gesunkene Ölpreis und der schwächere Euro dürften sich deswegen noch nicht in den Inflationserwartungen niedergeschlagen haben, sagte Nerb.

Quelle: ntv.de

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