Gebremste Talfahrt in China Wen winkt mit der Spritze
02.03.2009, 12:59 UhrDer Abschwung in der chinesischen Industrie hat sich im Februar den dritten Monat in Folge abgeschwächt. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe stieg um 2,9 auf 45,1 Punkte, wie das Forschungsinstitut CLSA auf Basis einer Umfrage unter 400 Unternehmen mitteilte. Damit näherte sich der Index der Marke von 50 Zählern, ab der Wachstum signalisiert wird. Seit sieben Monaten liegt das vielbeachtete Barometer unter dieser Schwelle.
Produktion, Aufträge und Beschäftigung gaben nicht mehr so stark nach wie noch im Januar. "Das ist ermutigend", sagte CLSA-Konjunkturchef Eric Fishwick. "Allerdings schrumpft die Industrie noch immer, wenn auch langsamer als Ende 2008.
Die von der chinesischen Regierung ergriffenen Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur haben auch nach Einschätzung von Ministerpräsident Wen Jiabao bereits damit begonnen, ihre Wirkung zu entfalten. "Die Konjunkturmaßnahmen haben zu ersten Resultaten geführt und in bestimmtem Bereichen gute Ergebnisse erzielt", sagte Wen am Wochenende.
Acht Prozent Wachstum
Da sich die Folgen der globalen Finanzkrise aber noch immer ausbreiteten, sei Peking bereit, "solidere und stärkere Aktionen zu ergreifen, wenn dies notwendig sein sollte", sagte der Ministerpräsident. Im November 2008 hatte Peking ein Konjunkturpaket über vier Billionen Yuan (rund 463 Mrd. Euro) aufgelegt, das vor allem Investitionen in Infrastruktur vorsieht.
Regierungskreisen zufolge will China bei dem Nationalen Volkskongress in dieser Woche eine Erhöhung der staatlichen Investitionen im laufenden Jahr auf über 700 Mrd. Yuan bekannt geben, wie die Zeitung "Wen Wei Po" berichtet. Dadurch solle das Ziel der Regierung eines Wirtschaftswachstums von acht Prozent im laufenden Jahr erreicht werden. Im vergangenen Jahr habe Peking Investitionen über 152 Mrd. Yuan getätigt, heißt es weiter.
Quelle: ntv.de