Autobauer enttäuscht Weniger Neuzulassungen
03.01.2008, 16:45 UhrDie Deutschen haben 2007 so wenig Neuwagen gekauft wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Der Absatzrückgang fiel dabei stärker aus als zuletzt befürchtet: Insgesamt wurden knapp 3,15 Mio. Wagen neu zugelassen. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hatte Anfang 2007 noch mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau von 3,4 Mio. verkauften Wagen gerechnet, also mit rund 250.000 Fahrzeugen mehr.
Als Ursachen für das erste Minus seit vier Jahren gelten die Mehrwertsteuererhöhung vom Jahresbeginn, die Klimadebatte und die allgemeine Teuerung, speziell die hohen Benzinpreise. Gegenüber dem Vorjahr sank der Absatz um neun Prozent. Zudem verweist der Verband auf die schwachen Dezemberzahlen. Im letzten Monat des Jahres 2007 seien ein Fünftel weniger Autos ausgeliefert wurden als ein Jahr zuvor. Der VDA hatte seine Absatzerwartungen im Lauf des Jahres von 3,4 Mio. bis auf 3,16 Mio. heruntergeschraubt.
Neue Steuer droht
Auch für das neue Jahr erwartet VDA-Präsident Matthias Wissmann keine durchgreifende Besserung. Für 2008 rechnet die Branche in Deutschland dank neuer Modelle und steigender Haushaltseinkommen mit einem etwas besseren Abschneiden von mindestens 3,2 Mio. Neuzulassungen.
Aus der Sicht der Industrie könne die Autokonjunktur nur dann anziehen, wenn die Politik den "Knoten stetig steigender Mobilitätskosten" durchschlage. So fordern die Hersteller eine rasche Entscheidung zur neuen Kfz-Steuer, die von 2009 an nach Schadstoffausstoß statt Hubraum bemessen werden soll.
Schwacher Heimatmarkt
Vor Weihnachten hatten sich nach Angaben des Verbandes nur wenige Deutsche zur Anschaffung eines Neuwagens durchringen können. Die Zahl der Neuzulassungen brach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20 Prozent auf 243.000 Stück ein. Das lag dem VDA zufolge aber zum größten Teil am Mehrwertsteuereffekt. Im Dezember 2006 waren die Neuzulassungen wegen der bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhung um 18 Prozent nach oben geschossen. Die Anhebung der Steuer verteuerte einen Wagen im Schnitt um 700 Euro.
Für die deutsche Schlüsselindustrie mit rund 750.000 Arbeitsplätzen gewinnt das Geschäft mit dem Ausland damit immer mehr an Bedeutung. Beim Export verbucht der Verband 2007 zum fünften Mal in Folge einen Rekord. Die Pkw-Ausfuhren kletterten 2007 um elf Prozent auf den Rekordwert von 4,3 Mio. Stück. Das trieb im vergangenen Jahr auch die Produktion auf Rekordniveau.
Quelle: ntv.de