Aufsichtsrat weist Vorstand an WestLB erbittet Staatshilfe
03.11.2008, 20:36 UhrMit der angeschlagenen WestLB will eine weitere Landesbank das Rettungspaket des Bundes nutzen. Der Aufsichtsrat habe den Vorstand beauftragt, entsprechende Gespräche mit dem Rettungsfonds (SoFFin) aufzunehmen, teilte die Bank nach einer Sitzung des Gremiums mit. Sie ließ aber offen, in welcher Höhe neue öffentliche Garantien in Anspruch genommen werden sollen.
Zunächst gehe es um die Absicherung der planmäßigen Fremdmittelaufnahmen der Bank für die Jahre 2008 und 2009, hieß es. Der Aufsichtsrat unterstütze die Absicht des WestLB-Vorstandes, einen entsprechenden Antrag zu stellen. Das Kontrollgremium habe den Vorstand darüber hinaus beauftragt, die Möglichkeiten zur Stärkung der Kapitalausstattung zu prüfen.
Die Eigner der WestLB hatten unter Führung des Landes Nordrhein-Westfalen bereits zur Jahresbeginn das Institut mit Garantien von fünf Milliarden Euro stabilisiert. WestLB-Chef Heinz Hilgert hatte sich nun schon vor der Sitzung des Aufsichtsrats in Münster dafür ausgesprochen, dass das Institut über die bereits bestehenden öffentlichen Beihilfen hinaus auch das Rettungspaket des Bundes in Anspruch nimmt. Dem entsprach der Aufsichtsrat.
Die WestLB steht nach eigenen Angaben operativ stabil da. Dennoch wird eine Stärkung durch die Bundeshilfen mit Blick auf die Zukunft geprüft. Eigentümer der WestLB sind das Land Nordrhein-Westfalen sowie mehrere Sparkassen- und Kommunalverbände.
Zuvor hatten bereits die tief in die Finanzkrise verstrickte BayernLB, die HSH Nordbank, die Commerzbank sowie die knapp der Insolvenz entkommene Hypo Real Estate angekündigt, Staatshilfen in Anspruch zu nehmen.
Quelle: ntv.de