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Hoffen auf Air France-KLM Wichtige Woche für Alitalia

Die italienische Regierung hofft, dass die französisch-niederländische Fluggesellschaft Air France-KLM trotz des Scheiterns der Übernahmegespräche an ihren Plänen für die defizitäre Alitalia festhält. "Montag ist ein wichtiger Tag. Es findet ein Treffen des Verwaltungsrats der Air France statt. Ich hoffe, dass Air France nicht die Tür zuschlägt", sagte Enrico Letta, ein enger Berater von Ministerpräsident Romano Prodi. Die Entscheidungsfindung bei Air France hänge sehr stark von einer "verantwortungsbewussten Haltung" der Gewerkschaften bei Alitalia ab.

Italiens Wirtschaftsminister Tommaso Padoa-Schioppa rief die Gewerkschaften zum Handeln auf, bevor der Stillstand bei den Verhandlungen zwischen den Fluggesellschaften zu einem "irreversiblen Schaden" führe. Am 8. April will Alitalia entscheiden, ob sie Gläubigerschutz beantragt. Air France-KLM hatte die Gespräche für beendet erklärt, nachdem die Verhandlungen mit den Gewerkschaften fehlgeschlagen waren. Von deren Zustimmung hatte das Unternehmen die Übernahme abhängig gemacht.

Lufthansa-Angebot erwartet

Italienische Medien berichteten indes am Wochenende, dass ein Bieterkonsortium aus Deutscher Lufthansa und der US-Beteiligungsgesellschaft Texas Pacific Group Interesse an der krisengeschüttelten Alitalia haben könnte. Eine Lufthansa-Sprecherin sagte auf Anfrage: "Es gibt keinen neuen Stand." Am Donnerstag hatte die Lufthansa eine Absage erteilt. Der Lufthansa-Vorstand hatte in der Vergangenheit grundsätzlich Interesse an Übernahmen signalisiert, aber stets erklärt, man sei dabei auf Finanzinvestoren nicht angewiesen. Bei Texas Pacific war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Branchenkenner halten es für möglich, dass die Lufthansa doch noch ein Angebot abgeben könnte, sollten die Gewerkschaften ihre harte Haltung aufgeben. Die Lufthansa war im Dezember nach Vorgesprächen mit Alitalia wegen zu hoher Risiken nicht ins Bieterrennen eingestiegen.

Die Zukunft Alitalias hängt nun am seidenen Faden. Nach dem Scheitern der Übernahmegespräche suchen Regierung und Verwaltungsrat der italienischen Fluggesellschaft fieberhaft nach einer Möglichkeit, die Airline vor dem Konkurs zu bewahren. Die Gewerkschaften mahnten, vor den Wahlen in zehn Tagen keine Entscheidung zu treffen. Alitalia schreibt derzeit täglich Verluste von rund einer Million Euro. Der italienische Staat will seine Anteile von 49,9 Prozent an Alitalia schon seit längerem verkaufen.

Quelle: ntv.de

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