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Ärger wegen Jobabbau Widerstand bei der Börse

Wegen des geplanten Abbaus von 300 der insgesamt 3.000 Stellen bahnt sich bei der Deutschen Börse eine Auseinandersetzung zwischen Vorstand und den Arbeitnehmervertretern an. Wir werden dieses Stellenabbau-Programm nicht widerspruchslos hinnehmen und überlegen uns Gegenmaßnahmen", sagte Betriebsratschef Johannes Witt der "Euro am Sonntag".

Ein Sprecher der Deutschen Börse sagte, dass die Börse vom Nutzen der Restrukturierungsmaßnahmen überzeugt ist. Dabei verwies er auf die Mitteilung vom Dienstag, als das Unternehmen die im September angekündigten Effizienzsteigerungen konkretisiert hat. Der weit überwiegende Teil der Einsparungen von rund 100 Mio. Euro soll demnach ab dem Jahr 2010 bei den Sachkosten realisiert werden. Von den Personalmaßnahmen seien vor allem an den Standorten Luxemburg und Frankfurt rund 300 der insgesamt 3.000 Stellen betroffen. So sollen Tätigkeiten zukünftig in Prag von einer dort seit dem Jahr 2006 bestehenden Tochtergesellschaft verrichtet werden; dies betreffe 200 Stellen. Die Gruppe will ihre Kostenbasis 2008 um 50 Mio. Euro und 2009 um 75 Mio. Euro reduzieren. Ab 2010 werde dann mit 100 Mio. Euro jährlich der volle Umfang des Programms realisiert.

Betriebsratschef Witt sagte der Zeitung weiter: Wir sehen in den Kürzungen eine Gefahr für Qualität und Performance der Handelsplattform und befürchten dadurch auch einen Reputationsverlust", sagte Witt, der Mitglied im Aufsichtsrat der Börse ist. Der Arbeitnehmervertreter zog zudem Äußerungen des Managements in Zweifel, wonach der Stellenabbau einvernehmlich und ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen solle.

Wir rechnen gegenwärtig mit bis zu 300 betriebsbedingten Kündigungen." Der Betriebsrat hält den Sparkurs für überflüssig. Wir haben seit Jahren strenge Kostendisziplin geübt und erzielen momentan eine Marge bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 60 Prozent", sagte Witt der Zeitung.

Quelle: ntv.de

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