Banken haben Ideen Wie E.ON Endesa doch kriegt
03.03.2007, 16:57 UhrIm Ringen um Endesa könnte der Energiekonzern E.ON einem Magazinbericht zufolge versuchen, mit einer Beteiligung an dem italienischen Rivalen Enel doch noch die Oberhand zu gewinnen. Die von E.ON engagierte Investmentbank Goldman Sachs habe vorgeschlagen, dass E.ON selbst am Markt bis zu 25 Prozent an Enel kaufen solle, um die Beteiligung als Faustpfand zu verwenden, berichtete "Der Spiegel" ohne Angabe von Quellen. Eine Entscheidung im Vorstand solle noch in dieser Woche fallen. Der Ausgang sei offen. E.ON und Goldman wollten den Bericht nicht kommentieren.
E.ON könnte das Paket dem Plan zufolge dann etwa gegen die Enel-Beteiligung von 22 Prozent an Endesa eintauschen und die Italiener wieder zum Rückzug aus Spanien bewegen, berichtete "Der Spiegel". Der italienische Strom- und Gas-Konzern war in der abgelaufenen Woche überraschend zum größten Endesa-Aktionär aufgestiegen und droht damit die 41 Mrd. Euro schwere Übernahme in Spanien durchkreuzen. Die Düsseldorfer E.ON darf während der Laufzeit ihres Angebots an die Aktionäre von Endesa selbst keine Papiere des spanischen Übernahmeziels kaufen.
E.ON hat die Übernahme unter zwei Bedingungen gestellt: mindestens 50 Prozent des Kapitals erwerben zu können und die Aufhebung des Stimmrechtsbeschränkung auf zehn Prozent auf der Hauptversammlung von Endesa Ende des Monats. Da der spanische Baukonzern Acciona weitere 21 Prozent an Endesa hält, muss E.ON nach dem Einstieg von Enel um die Mehrheit auf dem Aktionärstreffen bangen. Einige Analysten halten das Vorhaben schon für gescheitert.
Die spanische Zeitung "Expansion" zitierte am Samstag den Personalvorstand von E.ON, Christoph Dänzer-Vanotti, der auf einem Vortrag an einer Universität ein Fragezeichen hinter den Erfolg in Spanien gesetzt habe: "Es ist nicht sicher, dass das Ergebnis für uns befriedigend sein wird", sagte er.
Quelle: ntv.de